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Epistemische Dilemmata, normative Konflikte und epistemische Normativität

Antragstellerin Professorin Dr. Eva Schmidt
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516156675
 
Epistemische Dilemmata haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nicht ohne Grund: Denn sie stellen für Theorien der epistemischen Rationalität oder Rechtfertigung eine große Herausforderung dar. In einer ersten Annäherung handelt es sich bei epistemischen Dilemmata um Fälle, in denen jede mögliche doxastische Reaktion eines Akteurs gegen eine epistemische Norm verstößt. Epistemische Dilemmata gleichen somit moralischen Dilemmata, in denen jede Handlungsmöglichkeit einer Person einer moralischen Norm widerspricht. Bislang gibt es wenige Forschungsarbeiten, die epistemische Dilemmata genauer untersuchen und ihr Verhältnis zu anderen erkenntnistheoretischen und normativen Fragen klären. Das hier verfolgte Projekt versucht, diese Forschungslücke zu schließen. Im Zentrum des Projekts steht die Frage, ob man epistemische Dilemmata auflösen kann. Das vorrangige Ziel in diesem Projekt ist, eine neue Lösung epistemischer Dilemmata auszuarbeiten. Die in diesem Projekt favorisierte Lösung geht von einer sogenannten akteurszentrierten Konzeption von Gründen und Evidenzen aus. Diese Konzeption nimmt an, dass eine Person berechtigt ist, ihren eigenen Gründen und Überzeugungen unter bestimmten Bedingungen einen höheren Stellenwert beizumessen als Anfechtungsgründen, die beispielsweise dem Zeugnis anderer Personen entstammen. Dieses Projekt möchte zeigen, dass im Rahmen einer akteurszentrierten Konzeption von Gründen und Evidenzen eine neue Lösung epistemischer Dilemmata gefunden werden kann, die alternativen Lösungen überlegen ist, die bislang in der Literatur vorgelegt wurden. Darüber hinaus möchte das Projekt klären, ob es einen „absoluten“ Sinn des Sollens gibt, der bei epistemischen Dilemmata und normativen Konflikten vorausgesetzt wird, und ob man aus epistemischen Dilemmata etwas über epistemische Normativität lernen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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