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CrossHighlands: Mobilität und Strategien der Ressourcenbeschaffung in der Provinz Kohgiluyeh (Südwest-Iran)
Antragsteller
Dr. Andrea Ricci
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Alte Geschichte
Alte Geschichte
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 516454888
Dieses Projekt untersucht Mobilitätsmuster und Strategien der Ressourcenbeschaffung in der Bergregion von Kohgiluyeh (Südwestiran). Damit greift es direkt zwei der Forschungsschwerpunkte des SPP 2176 "Iranisches Hochland" auf: "Mobilität und Netzwerke" und "Landschaften und Rohstoffregime". Kohgiluyeh liegt auf einer Höhe zwischen 600 und über 2000 m ü.d.M., und weist dadurch innerhalb eines begrenzten horizontalen Raumes sehr unterschiedliche Umweltbedingungen auf. Daher eignet sich diese Region sehr gut für Untersuchungen von Mobilität und Ressourcenbeschaffungsstrategien in gebirgigen Umgebungen. Darüber hinaus ist Kohgiluyeh aufgrund seiner Nähe zu den Ebenen von Susiana ein optimaler Ort, um die soziokulturellen Interaktionen zwischen Flachland- und Bergvölkern in vor- und frühgeschichtlicher Zeit zu untersuchen. Mobilitätsmuster und Strategien der Rohstoffbeschaffung ergeben sich aus dem Zusammenspiel von ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren im Laufe der Zeit. Die vorliegende Studie berücksichtigt all diese Aspekte in einem umfassenden interdisziplinären Rahmen und schlägt so eine Brücke zwischen Archäologie, Geschichte und naturwissenschaftlichem Fachwissen. Auf der Grundlage von Original-Feldforschungsdaten, neuartigen wissenschaftlichen Analysen ausgewählter organischer und anorganischer Materialien und verfügbaren archäologischen und historischen Datensätzen, untersucht dieses interdisziplinäre Projekt die Mobilität auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene. Den Ausgangspunkt für diese Forschung bilden die archäologischen Untersuchungen der Stätten von Bibi Zoleikhaee und Tole Kouchak sowie der Überreste von Brücken und Straßen in der intermontanen Ebene von Kohgiluyeh. Zum ersten Mal werden in der untersuchten Region im Rahmen dieses Projekts eine Reihe innovativer wissenschaftlicher Methoden, darunter Isotopen- und geochemische Analysen, photogrammetrische Dokumentationen und 3D-Rekonstruktionen, zur Untersuchung von Keramik- und Steinartefakten sowie von bioarchäologischen Überresten eingesetzt. Diese neu erworbenen Datensätze werden mit den vorhandenen archäologischen und historischen Daten korreliert und integriert, um eine umfassende Rekonstruktion vergangener Mobilitätspfade zu erstellen. Dies wird zur Identifizierung von multikausalen Gründen führen, die Mobilitätsentscheidungen und mögliche Veränderungen in der Rohstoffbeschaffung im Laufe der Zeit auslösten. Wir gehen davon aus, dass dieses Projekt über die traditionellen disziplinären Grenzen hinaus einen wichtigen Beitrag zu den aktuellen wissenschaftlichen Debatten über mobilen Pastoralismus, Ressourcenmanagement, Staatsbildung und Mensch-Umwelt-Interaktionen entlang des Zagros-Gebirges im Südwesten Irans leisten wird.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 2176:
Das iranische Hochland: Resilienzen und Integration in vormodernen Gesellschaften
Mitverantwortlich(e)
Dr. Silvia Balatti