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SPP 2176: Das iranische Hochland: Resilienzen und Integration in vormodernen Gesellschaften
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Bauwesen und Architektur
Geowissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Bauwesen und Architektur
Geowissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 402379177
Das iranische Hochland nimmt in verschiedenen Perioden der Kulturentwicklung im Mittleren Osten eine bedeutende Rolle ein: Seine Gesellschaften stehen in engem Austausch mit den umliegenden Kulturräumen, zu denen sich immer wieder politische und wirtschaftliche Beziehungen entwickeln konnten. Aus einer Perspektive mesopotamischer, kaukasischer und mittelasiatischer Regionen kommt es wiederholt zu einer Intensivierung der Beziehungen aus diesen Regionen, sei es durch Wirtschaftsverkehr, Zuwanderung oder politische Inklusion. Umgekehrt haben es die Gesellschaften des iranischen Hochlandes nicht weniger verstanden, diese Beziehungen in ihren eigenen Netzwerken zu integrieren, sie umzuformen oder sich ihnen gegenüber widerständig zu verhalten. Das Hochland und seine Hochlandakteure konnten so verschiedentlich eine prägende Rolle auf ihre Umfelder einnehmen und politische, ökonomische und soziale Wirkung entfalten. Das SPP versucht die verschiedenen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Prozesse dieses Raums nach drei grundsätzlich beschreibbaren Bereichen, den Rohstoffregimen, den institutionellen Verhältnissen und der Mobilität seiner Bewohner nachzuzeichnen. Dabei sollen die verschiedenen Formen von Krisenbewältigung und Resilienzen als auch die kulturelle Integrationsfähigkeit als tragende Elemente dieser Hochlandgesellschaften die Basis der verschiedenen SPP Projekte sein. Solche Fragen sollen diachron mit Unterstützung des Koordinationsprojektes untersucht werden. Die verschiedenen wissenschaftlichen Einzelergebnisse sollen im Rahmen von sechs Arbeitspaketen und mit Hilfe von Workshops und Konferenzen und im engen Dialog von iranischen und auswärtigen Forscher*innen integriert werden. Die zweite Phase des SPP 2176 wird in den Jahren 2023-24 ergänzend an empirischen Daten arbeiten und ab 2024-2026 verstärkt die Synthese entlang der Hauptfragestellungen einleiten. In dieser Synthese betrachten wir das iranische Hochland in einer multiskalaren, longue durée Perspektive als Mosaik von Landschaften und ihrem ökologischen Wandel (einschließlich des Klimas), mittelfristigen Konjunkturen und einer kurzfristigen Geschichte von Ereignissen. Diesem Verständnis liegen weder historisch-geopolitische noch öko-deterministische Perspektiven zugrunde, sondern eine integrierte Sicht auf die Materialisierung von Praktiken und die institutionellen und organisatorischen Strukturen, die sie (mit)produzierten.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Frankreich, Iran, Schweiz
Projekte
- Auf den Spuren der Mongolen im Iran: Saisonale Wanderrouten und Bautätigkeit (Antragstellerinnen / Antragsteller Hoffmann, Birgitt ; Korn, Lorenz )
- CrossHighlands: Mobilität und Strategien der Ressourcenbeschaffung in der Provinz Kohgiluyeh (Südwest-Iran) (Antragsteller Ricci, Andrea )
- Das iranische Hochland: Bergbaulandschaften des Zentralplateaus zwischen resilienten und prekären gesellschaftlichen und ökonomischen Strategien (Antragsteller Stöllner, Thomas )
- Das unerforschte Kernland: institutionelle Landschaften und Netzwerke in der östlichen Fārs 2. Phase: Die institutionelle Landschaft in der Praxis: Nīrīz (Antragsteller Henkelman, Wouter ; Kaniuth, Kai )
- Die Resilienz eisenzeitlicher Gesellschaften an der Ostflanke der Chaîne Magistale des Zagrosgebirges im Kontext der assyrischen Expansion in das westiranische Hochland (Antragsteller Kreppner, Florian Janoscha )
- Dynamiken der Siedlungsentwicklung und Transformation von Landbesitz in der westlichen Fars: das Bozpar-Tal (Bushehr, Iran) (Antragsteller Hauser, Stefan R. )
- Ein neues elamisches Archiv von Goshtaspi: Verwaltung der Subsistenzwirtschaft im späten mittelelamischen Reich (um 1100 v.Chr.) (Antragsteller Sallaberger, Walther )
- HighStepLands. Holozäne sozio-kulturell-umweltbedingte Interaktionen entlang eines Hochland-Transekts des Zagros-Gebirges (Kohgiluyeh-e Boyer Ahmad-Provinz, Südwest-Iran) (Antragsteller Ricci, Andrea )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Stöllner, Thomas )
- Letzte Neanderthaler und frühe Homo sapiens Besiedlung im Bawa Yawan Abri, Kermanshah, West-Zentrales Zagros Gebirge (Iran). (Antragsteller Heydari-Guran, Ph.D., Saman )
- Mobile Dörfer und dynamische Landschaften: Die Varamin-Ebene vom späten 5.Jt. bis zum frühen 3.Jt. v.Chr. TEIL 2: Ausgrabungen am Tell Begum in der Shahrizor Ebene (Antragsteller Bernbeck, Reinhard )
- Neolithische Dynamiken im Urmiaseegebiet: Segregation, Integration und Mobilitäten in NW-Iran (Antragstellerin Thomalsky, Judith )
- Parthische Oberhoheit und lokale Wirkkräfte im zentralen Zagros-Hochland (Antragsteller Brown, Ph.D., Michael )
- Resilienz entwickeln in der Urmia-Ebene: Ein Blick von Tappeh Balu in Nordwest-Iran (Antragstellerin Maziar, Ph.D., Sepideh )
- Transformation der institutionellen Landschaft in Dehqāed (Region Bushehr) (Antragstellerin Zehbari, Ph.D., Zohreh )
- Zerbrechliche Bilder: Medien aus Ton im frühen Iran - die Materialität und Bilderwelt administrativer Praktiken im späten Chalkolithikum und in der Frühen Bronzezeit (FRIMCLAY) (Antragstellerin Helwing, Barbara )
- Zur Rekonstruktion von Paläoumwelten der Hochlandgesellschaften in Iran aus Sedimentarchiven des holozänen Klima- und Landschaftswandels (Antragsteller Kehl, Martin )
Sprecher
Professor Dr. Thomas Stöllner