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Tradition in der Defensive ? `Konservative` Ideen und sozio-kulturelle Milieus in Großbritannien 1688 bis ca. 19oo

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 1999 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5169710
 
Das Projekt zielt darauf, zwei Varianten "konservativen" Denkens, wie sie in der englischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts virulent waren, mitsamt der sie tragenden Milieus zu rekonstruieren. Zum einen handelt es sich dabei um den sogenannten Jakobitismus, also jene Ideologie, die unter den Anhängern der exilierten Stuart-Dynastie verbreitet war; zum anderen geht es um den geistigen Horizont der orthodoxen anglikanischen Geistlichkeit. Die Besonderheit der beiden für dieses Projekt ausgewählten Milieus besteht darin, daß sie durch die Ereignisse im Gefolge der Glorreichen Revolution in die Defensive gerieten und folglich Anstrengungen unternehmen mußten, ihr Verhältnis zu Politik, Religion und Gesellschaft neu zu definieren. Zur Debatte steht hier also in gewisser Weise die bereits im Rahmen der Mannheimschen Wissenssoziologie formulierte Frage, wie unter solcherart veränderten Rahmenbedingungen "konservativ" gewordenes Denken "reflexiv" wird. Das Projekt versucht darüber hinaus, plausibel zu machen, welche Konsequenzen sich aus diesem Sachverhalt für die politische Kultur im Großbritannien des 18. Jahrhunderts ergaben. Für das Projekt soll ein breites Quellenrepertoire genutzt werden (politische Pamphlete, Predigten, fiktionale Texte und visuelles Material). Methodisch setzt sich das Projekt von der "Cambridge School", in deren Banne gegenwärtig die meisten Arbeiten zur englischen Ideengeschichte des 18. Jahrhunderts stehen, ab, indem der Kontext von Ideen nicht mehr primär als linguistischer Kontext begriffen wird.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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