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Pollenanalytische, geochemische und geophysikalische Analysen von Seesedimenten zur Erhellung der Klimaentwicklung und der Paläoökologie im Jungpleistozän
Antragsteller
Professor Dr. Christian Hannß (†)
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5173010
Geplant ist eine pollenanalytische sowie geochemische und geophysikalische Bearbeitung von drei Bohrkernsequenzen aus den französischen Nordalpen mit einer Gesamtlänge von 104 m Feinsediment. Ziel ist es, durch die Analyse der erbohrten Seesedimente paläoklimatische und paläoökologische Entwicklungen im Jungpleistozän zu erfassen. Ausgegangen wird dabei von der Arbeitshypothese, daß in den ozeanischen französischen Nordalpen die würmzeitliche Hauptvergletscherung verglichen mit den kontinentaleren Ostalpen nicht erst während des zweiten Hauptstadials (Isotopenst. 2), sondern bereits während des ersten (Isotopenst. 4) stattgefunden hat. Daraus folgt, daß in den französischen Nordalpen keine moränenüberlagerte lakustre Sequenzen existieren, die bis in das beginnende Mittelwürm (Isotopenst. 3) zurückreichen. Durch geochemische und geophysikalische Untersuchungen der erbohrten Sedimente sollen neben dem Pflanzenkleid andere wichtige Partialkomplexe der jungpleistozänen See-Ökosysteme erfaßt werden. Dies betrifft die Eutrophierungsvorgänge sowie die klimabhängig wechselnden Stoffflüsse bei den Abtragungs- und Akkumulationsprozessen. Die palynologisch erhaltenen Daten sollen über Klimarekonstruktionen quantifiziert und über statistische Methoden mit den übrigen Analysen korreliert werden.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme