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Zur Kooperation und Konkurrenz unter weiblichen Rhesusaffen (Macaca mulatta). Was bedeutet Verwandtschaft für Primaten: Vertrautheit oder gemeinsame Allele?
Antragsteller
Professor Dr. Peter Nürnberg
Fachliche Zuordnung
Zoologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5186152
Rhesusaffen (Macaca mulatta) leben in Gruppen mit mehreren Männchen und mehreren Weibchen. Aufgrund der engen Mutter-Kind-Bindungen sind maternale Verwandtschaftsbeziehungen über das Verhalten der tiere leicht zu ermitteln. Als Konsequenz ihres Sozialsystems sind maternal verwandte Tiere immer auch miteinander vertraut. Schwieriger gestaltet sich die Offenlegung paternaler Verwandtschaftsverhältnisse, die in Folge des promisken Verhaltens von Rhesusaffen mur mit Hilfe molekulargenetischer Methoden wie Mikrosatelliten-Typisierung und Multilokus-DNA-Fingerprinting ermittelt werden können. Vertrautheit zwischen paternal Verwandten ist nicht zwingend. Gemäß der Theorie der Verwandtenselektion erwartet man, daß aufgrund des 'Allel-sharings' in den Schlüsselgenen verwandte Individuen, ganz gleich ob maternal oder paternal verwandt, bevorzugt miteinander kooperieren, währenddessen Nichtverwandte vorrangig um den Zugang zu limitierten Ressourcen konkurrieren. Die Analyse des kooperativen und kompetitiven Verhaltens von Weibchen einer freilebenden Gruppe von Rhesusaffen vor dem Hintergrund ihrer paternalen Verwandtschaftsbeziehungen gestattet erstmalig, die Theorie der Verwandtenselektion für paternal Verwandte zu prüfen und damit die Frage zu beantworten, ob Verwandtenerkennung ausschließlich über Vertrautheit erfolgt.(P)
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Anja Widdig