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Kombination von Resveratrol, Lecithin und Pflanzenöl zum vollständigen Austausch von Fischöl in Fischfutter

Fachliche Zuordnung Tierzucht, Tierernährung, Tierhaltung
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519135288
 
Fisch gilt vor allem aufgrund seiner Fettsäurezusammensetzung als ein wichtiges und gesundes Lebensmittel. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den langkettigen hochungesättigten Omega-3 (n-3) Fettsäuren (HUFA) wie Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Da die Fischereierträge stagnieren, wird die wachsende globale Nachfrage nach Fisch seit mehreren Jahrzehnten zunehmend durch den Aquakultursektor gedeckt. Um den Bedarf an EPA- und DHA-reichem Fisch gerecht zu werden, sind die Lipid-Quellen im Fischfutter dabei von entscheidender Bedeutung. Eine der wichtigsten Lipid-Quellen im Fischfutter - Fischöl - wurde über die vergangenen Jahre jedoch sukzessive durch pflanzliche Fettquellen ersetzt, wodurch die Fettsäurezusammensetzung im Fisch aus Aquakultur nicht mehr den Empfehlungen einer gesteigerten Aufnahme an langkettigen Omega-3-Fettsäuren entspricht. Ein wichtiges Ziel der Aquakultur besteht deswegen darin, den Gehalt an n-3 HUFA in den Fischprodukten für die Ernährung des Menschen zu erhöhen, ohne den Anteil an Fischöl per se zu steigern. In unserem Vorgängerprojekt konnte in kontrollierten Fütterungsstudien gezeigt werden, dass das Stilben Resveratrol im Futter von Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss, W., 1792) in einer signifikanten Erhöhung von EPA und DHA im Fischkörper resultierte. Allerdings führte der Einsatz von Resveratrol im Futter dazu, dass die Energieverdaulichkeit des Futters, sowie die Futteraufnahme der Fische eingeschränkt waren. Diese negativen Wirkungen sollen im vorliegenden Projektvorhaben durch den Einsatz eines vom Anwendungspartner hergestellten Lecithins ausgeglichen werden. Das Ziel des Vorhabens ist es, mit einer Mixtur aus Resveratrol, Lecithin und Pflanzenöl einen vollständigen Austausch von Fischöl in Fischfutter ohne Einbußen in der Wachstumsleistung zu erreichen. Ergänzend zu in vivo Fütterungsversuchen soll durch mechanistische in vitro Zellkulturstudien die kombinierte Wirkung von Resveratrol und Lecithin auf molekularer Ebene untersucht werden, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu klären. Durch die besondere Kombination der Projektpartner, sowie der entsprechenden in vivo- und in vitro-Experimente soll ein neues Forschungsgebiet für die Untersuchung kombinierter Wirkstoffe etabliert und das TRL7 für die Produktkombination erreicht werden. Das vorliegende Projektvorhaben hat durch den neuartigen Ansatz zum Austausch von Fischöl also nicht nur das Potenzial zahlreiche wissenschaftliche Fragestellung zu adressieren, es kann auch zu zusätzlichen kommerziellen Forschungskooperationen zwischen Fraunhofer, Industriepartnern und Universität führen, sowie die wirtschaftliche Verwertbarkeit der Ergebnisse des Vorgängerprojekts deutlich voranbringen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Anwendungspartner Marvesa Oils & Fats B.V
Kooperationspartner Professor Dr. Carsten Schulz
 
 

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