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Standorte und räumliche Muster der Stadterweiterung im stadtregionalen Kontext

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Humangeographie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 466529662
 
Nach einer längeren Phase verhaltenen Stadtwachstums steht die Erweiterung und Neuerschließung urbaner Siedlungsgebiete seit einiger Zeit wieder auf der Agenda stadtentwicklungspolitischer und -planerischer Debatten und Aktivitäten. Das Interesse des hier beantragten Teilprojekts des Verbundvorhabens „Stadterweiterung in Zeiten der Reurbanisierung“ (TP4) richtet sich auf die räumlichen Strukturen, die sich im Zuge rezenter Stadterweiterungsprozesse in deutschen Verdichtungsräumen herausbilden. Die geplanten Forschungen zielen darauf ab, diese Strukturen detailliert zu erfassen, zu systematisieren und zu beurteilen. Das Projekt untersucht Standorte der Stadterweiterung in ihrem jeweiligen stadtregionalen Kontext und befragt sie darauf hin, wie sie die bestehende Siedlungsstruktur verändern und welche funktions- und sozialräumlichen Muster und Qualitäten sie hervorbringen. Auf dieser Grundlage wird eingeschätzt, inwieweit die Stadterweiterungsprojekte der jüngeren Vergangenheit den planerischen Zielstellungen und Leitbildern, und insbesondere den Grundsätzen und Zielen der überörtlichen Planung, denen sie verpflichtet sind, tatsächlich gerecht werden und inwieweit sie in der Lage sind, die mit ihnen verbundenen wohnungspolitischen Erwartungen einzulösen. Am Beginn der Forschung steht eine deutschlandweite, räumliche explizite Bestandsaufnahme der rezenten Stadterweiterungsprozesse. Deren Befunde werden anschließend anhand der fünf Fallstudienregionen (Transekte) des Verbundvorhabens vertieft. Hierzu wird zum einen analysiert, in welcher räumlichen und verkehrlichen Relation die neu entstandenen Siedlungsbereiche und Standorte der Daseinsvorsorge zu bestehenden Siedlungsflächen und Freiräumen stehen; zum anderen wird untersucht, inwieweit die jüngeren Stadterweiterungsprojekte die bestehende Nachfrage am Wohnungsmarkt bedarfsgenau treffen. Mit Blick auf die Wohnungsversorgung werden schließlich die Möglichkeiten eruiert, Stadterweiterungsprozesse im stadtregionalen, d. h. gemeindeübergreifenden, Kontext zu planen und zu gestalten, was als Voraussetzung der nachhaltigen Entwicklung von Verdichtungsräumen gesehen wird. Der Fokus richtet sich hierbei vor allem auf die Interessen und Konflikte der verschiedenen Gebietskörperschaften sowie auf die zur Bearbeitung bestehender Interessengegensätze vorgeschlagenen Ansätze und Instrumente. Methodisch beruht das Projekt zum einen auf GIS-Analysen, die erforderlichenfalls von Vor-Ort-Kartierungen flankiert werden, zum anderen auf verschiedenen Methoden der empirischen Sozialwissenschaften (Dokumentenanalyse, Presseanalyse, Experteninterviews, Sekundäranalyse von statistischen Daten). Letztere werden eingesetzt, um (visuell nicht erfassbare) sozialräumliche Strukturen zu ermitteln und um die Perspektiven von Repräsentant*innen der räumlichen Planung, aber auch der medial vermittelten Öffentlichkeit auf das jüngere Stadterweiterungsgeschehen zu rekonstruieren.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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