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Motivationale Basis der Positiv-Negativ-Asymmetrie sozialer Diskriminierung: Bedingungen der Valenz und ihre Auswirkungen auf die soziale Diskriminierung

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 1999 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5214962
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt verfolgte die Untersuchung motivationaler Prozesse in der Differenzierung zwischen sozialen Gruppen. Dieses Anliegen wurde in drei Ziele gegliedert. 1. Es sollte ein Maß entwickelt werden, durch das die Bevorzugung der Eigengruppe unabhängig von der Abwertung einer Fremdgruppe untersucht werden konnte. Wir entwickelten ein graphisches Maß, in dem Eigengruppenmitglieder und Fremdgruppenmitglieder unabhängig voneinander bewertet werden konnten. In drei Validierungsstudien konnte allerdings die Brauchbarkeit des Maßes nicht nachgewiesen werden. Wir haben deshalb etwas weniger kontrollierte aber intuitivere Maße in den folgenden Untersuchungsserien eingesetzt: Zum einen wurde der zusätzliche Einsatz für eine Eigen- oder Fremdgruppe als motivationales Maß verwendet und zum anderen wurden Inklusions- und Exklusionsmaße sowie Attributbewertungen für Eigen- und Fremdgruppenmitglieder verwendet. In einer Untersuchungsserie zur motivierten Differenzierung zwischen minimalen Gruppen wurden sehr uneinheitliche Ergebnisse aufgezeigt. Einerseits findet sich Evidenz, dass Eigengruppenmitglieder bereit sind mehr Aufwand zu Gunsten der Eigengruppe im Vergleich zu einer Fremdgruppe zu leisten auf der anderen Seite führt die Rückmeldung einer geringeren Eigengruppenleistung eher zur Distanzierung von der Eigengruppe und zu höherem Engagement für die Fremdgruppe als zu der erwarteten höheren Motivation die Eigengruppe zu schützen. In einer zweiten Untersuchungsserie zu der Rolle von gruppenbasierten Emotionen in motiviertem Verhalten konnte nach einigen fehlgeschlagenen Untersuchungen der Einfluss von Emotionen auf die Abwertung von Fremdgruppen gezeigt werden. In einem Paradigma zur „triggered displaced aggression“ konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass Gruppenmitglieder, wenn sie in einem Intergruppenkontext provoziert wurden, in einem anderen Intergruppenkontext eine Fremdgruppe für schon geringe Anlässe als bedrohlich wahrnehmen und negativ behandeln. Diese Übertragung der Aggression wird durch Emotionen vermittelt. Die Ergebnisse dieses Projektes wurden in ein paar Manuskripten publiziert oder sind als Manuskripte eingereicht. Ferner waren die Ergebnisse sehr nützlich für einige Folgeprojekte zur Dynamik motivierten Verhaltens im Intergruppenkontext und zu gruppenbasierten Emotionen von Mitgliedern von Gruppen mit hohem Status.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2003). Eigengruppe und Fremdgruppe als Referenzpunkte für soziale Differenzierung: Wann wird die Eigengruppen bevorzugt und wann eine Fremdgruppe abgewertet? Vortrag auf der 9. Tagung der Fachgruppe Sozialpsychologie, Heidelberg
    Kessler, T., Mummendey, A., Demoulin, S. & Schütte, K.
  • (2004). Einer für alle (aber nur für uns?): Motivation zur Bevorzugung der Eigengruppe. Vortrag auf der Tagung der DGPs in Berlin
    Kessler, T., Erb, H.-P., Schütte, K. & Mummendey, A.
  • (2004). When treating others badly seems exactly appropriate: Determinants of outgroup derogation. Vortrag an der Friedrich-Schiller-Universität, Jena, 08. November
    Schütte, K.
  • (2005). Emotions in intergroup relations: A key to the understanding of outgroup derogation? X. Workshop Aggression, Luxembourg, 03.-05. November
    Schütte, K. & Kessler, T.
  • (2005). Group Based Emotion as Determinants of Ingroup Identification. Journal of Experimental Social Psychology, 41, 677-685
    Kessler, T. & Hollbach, S.
  • (2005). The affective route to negative intergroup behavior. Considered appropriate but out of scale. 10. Tagung der Fachgruppe Sozialpsychologie, Jena, 25.-28. September
    Schütte, K.
  • (2005). The affective route to outgroup derogation: Group based emotions as mediators in the generation of intergroup behavior. Doktorandenworkshop der Fachgruppe Sozialpsychologie, Mannheim, 05.-08. May
    Schütte, K.
  • (2005). The affective route to outgroup derogation: Group based emotions as mediators in the generation of intergroup behavior. IGC Compact Colloquium, Oppurg, 15.-16. February
    Schütte, K.
  • (2006). An affective route to outgroup derogation. The role of group-based anger as exemplified by the triggered displaced aggression paradigm. Doktorarbeit, Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Schütte, K.
  • (2007). Ein affektiver Pfad zu Fremdgruppenabwertung. Die Funktion gruppen-basierten Ärgers exemplifiziert anhand des Triggered Displaced Aggression Paradigmas. Forschungskolloquium, Akademie Sankelmark, 26.-27. January
    Schütte, K.
  • (2007). Emotions in negative intergroup relations: An affective route to outgroup derogation. In Steffgen, G. & Gollwitzer, M. (Eds), Emotions and Aggressive Behaviour (pp. 149-163). Goettingen: Hogrefe
    Schütte, K. & Kessler, T.
 
 

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