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Assoziatives emotionales Lernen und Vermeidungslernen bei Patienten mit umschriebenen Hirnläsionen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 1995 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5230928
 
Im Kontext von neurowissenschaftlichen Theorien zum aversiven assoziativen Lernen rückt die Wechselwirkung der im Temporallappen organisierten Assoziationsbildung und der frontal kontrollierten Mechanismen der vorbereitenden instrumentellen Verhaltenssteuerung immer stärker in den Vordergrund des Interesses. Gegenstand des klinisch-neuropsychologischen Vorhabens ist daher die Frage, welche Effekte eine klassische Konditionierung auf ein zuvor erlerntes Vermeidungsverhalten hat. - Es sollen ca. N=50 Patienten mit frontalen, temporalen und parietalen Tumoren geringer Malignität längsschnittlich, d.h. vor und nach dem neurochirurgischen Eingriff, untersucht und mit einer nach Alter und Geschlecht parallelisierten Kontrollgruppe (N=16) verglichen werden. Zunächst wird ein instrumentelles Verhalten zur Vermeidung eines unangenehmen, aber nicht nachteiligen akustischen Reizes (US; Vokalisation, 95 dB, 3s) erworben. In einem anschließenden differentiellen (klassischen) Lernparadigma ohne Reaktionsmöglichkeit werden negative Gesichtsausdrücke (CS+), nicht jedoch positive Ausdrücke (CS-), mit dem US verbunden. In einer nachfolgenden Testphase wird geprüft, ob die klassisch-konditionierte Assoziation eine Vermeidung des US erleichtert bzw. hemmt. Anhand von Verhaltensdaten und vegetativen Meßgrößen (SCR, SCL, phasische Herzfrequenzänderungen, Vasokonstriktion) sollen Erkenntnisse über differentielle Effekte umschriebener Lösionen auf die Kontrolle des instrumentellen Vermeidungsverhaltens gewonnen werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person Professor Dr. Josef Zentner
 
 

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