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Der Übergang von zurückschreitender Subduktion zu beginnender Kontinent-Kollision am Beispiel der spätmiozänen/pliozänen Sedimentgesteine des Heraklion/Messara Beckens auf Kreta
Antragsteller
Professor Dr. Uwe Ring
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5238548
Eine sedimentologisch/stratigraphisch und strukturgeologische Studie im neogenen Heraklion/Messara-Becken auf Kreta soll helfen, die komplexe tektonosedimentäre Geschichte Kretas im ausgehenden Miozän und im Pliozän aufzuhellen. Wir wollen versuchen, Änderungen in der Beckengeometrie und den Übergang von marinen Karbonaten im mittleren und oberen Miozän zu grobklastischen Ablagerungen an der Miozän/Pliozän-Grenze möglichst zeitlich zu fassen, um somit den möglichen Beginn der markanten jungneogenen Hebung Kretas zu bestimmen. Aufgrund der Geometrie der beginnenden Kollision der Libyschen Plattenrandes gehen wir davon aus, daß die junge Hebung Kretas auf Krustenverkürzung im Zuge der Kollision zurückgeht. Im weiteren Verlauf des Projektes sind numerische Modellierungen zur weiteren Klärung dieses Zusammenhanges geplant. Neben den sedimentologisch/stratigraphischen Untersuchungen soll die Kinematik von diversen sich überschneidenden Störungsstemen bestimmt werden, um eventuelle kinematische Änderungen mit dem markanten Sedimentwechsel in Verbindung bringen zu können. Mit dieser Studie kann ein Beitrag zur geodynamischen Entwicklung im östlichen Mittelmeerraum und insbesondere zum Übergang von zurückschreitender Subduktion zu beginnender Kontinent-Kollision geleistet werden. Im Hinblick auf das ICDP mögen sich grundlegende Hinweise für die Auswahl geeigneter Bohrlokationen und für die spätere Interpretation der Ergebnisse ergeben.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person
Professor Dr. Thomas Brachert