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Bohrloch-Vektormagnetik an den UNAM-Forschungsbohrungen, Chicxulub, Mexico
Antragsteller
Professor Dr. Bernd Milkereit
Fachliche Zuordnung
Physik des Erdkörpers
Förderung
Förderung von 2000 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5240068
Die Chicxulub-Impakt-Struktur in Mexico liegt derzeit unter einer 300-1000 m mächtigen Sedimentdecke tertiären Alters begraben. An der Erdoberfläche macht sich der Krater hauptsächlich durch Anomalien im regionalen Magnet- und Schwerefeld der Erde bemerkbar. Die Auswertung der Anomalien läßt eine Größe der Struktur von 180-300 km Durchmesser zu. Die mit dem Impakt zusammenhängenden Schichten aus magnetischen Brekzien und Schmelzen liegen zwischen den darüberliegenden nichtmagnetischen tertiären Sedimenten und den darunterliegenden nichtmagnetischen Sedimenten der Kreidezeit eingebettet, so daß ein ausreichender Kontrast in den magnetischen Suszeptibilitäten besteht. Der Vergleich mit anderen terrestrischen Impaktkratern läßt zudem eine bedeutende remanente Magnetisierung der impaktbetroffenen Formationen erwarten. Die durch spätere Stadien des Impaktprozesses eingeleitete Umlagerung von remanent magnetisierten Körpern, läßt auf komplexes Muster der Magnetisierungsvektoren (induziert plus remanent) schließen. Die vorhandenen aeromagnetischen Daten zeigen starke Anomalien für den inneren Bereich des Kraters (Schmelzkörper, uplift). Die Kombination von Bohrloch-Vektormagnetik, hochauflösender Aeromagnetik und engmaschiger magnetischer Vermessung der Bohrlochumgebung ermöglicht es aber erst den 3D-Charakter kleinvolumiger Störkörper (wie Brekzien, Schmelzen und hydrothermal entstandener Mineraltaschen) detailliert zu erfassen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse lassen sich dann auf alle "slim-hole" Bohrungen im ICDP übertragen.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person
Professor Dr. Peter Janle