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Korpuslinguistik und diachrone Syntax: Die Grammatikalisierung peripherer Subjekte in slavischen Sprachen
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2007 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 52445734
In dem empirisch ausgerichteten Projekt soll unter Verwendung moderner korpuslinguistischer Methoden die diachrone Entwicklung eines für die slavistische Sprachwissenschaft zentralen Phänomenbereichs untersucht werden: die atypischen Fälle von syntaktischen Subjekten, zu denen wir oberflächlich unrealisierte Nullsubjekte, nonagentivische, inkongruente und nicht-nominativische Subjekte zählen. Dazu sollen größere elektronische Textkorpora der Untersuchungssprache Altrussisch qualitativ und quantitativ ausgewertet und die Ergebnisse mit denen zu den Vergleichssprachen Altpolnisch und Alttschechisch kontrastiert werden. Die Leitfrage des Projekts lautet: Welche sprachgeschichtlichen Entwicklungswege lassen sich als Ursachen für die heutige Varia tion zwischen slavischen Sprachen im Bereich der Subjektrealisierung finden und mit einem aktuellen korpuslinguistischen Methodenarsenal objektivieren? Auf der Basis einer fundierten Datenerhebung sollen formale und funktionale Faktoren in ihrer gegenseitigen Interaktion untersucht werden. Während das zu erzielende Ergebnis neue Erkenntnisse im Bereich des syntaktischen Wandels der slavischen Sprachen verspricht, möchte das Projekt über die einzelsprachliche Linguistik hinaus aufzeigen, wie moderne Informationstechnologie für die Verbesserung der empirischen Methoden in der diachronen Sprachwandelforschung genutzt werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen