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IP4 Gesundheitsversorgung: Die Arzt-Patienten-Beziehung im Prozess der Übernahme und Alltagsintegration digitaler Medien für das Selbstmanagement chronischer Krankheiten

Antragstellerin Dr. Claudia Riesmeyer
Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456132969
 
Hintergrund: Ärzte spielen beim Selbstmanagement chronischer Erkrankungen eine wichtige Rolle, indem sie Wissen über die Krankheit und deren Therapie vermitteln und im Rahmen der Arzt-Patienten-Beziehung zu Verhaltensweisen während der Behandlung beraten. Innerhalb dieser Beziehung können digitale Medien zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden, z. B. zur Informationssuche oder zum Datenaustausch und Kontakt (z. B. über Telemedizin). Bisher wurden in der Forschung nur einzelne Aspekte betrachtet, z.B. die Selbstwahrnehmung der Nutzung digitaler Medien durch Ärzte oder Patienten, sowie ausgewählte Einfluss-faktoren auf die Empfehlung und Akzeptanz digitaler Medien für das Selbstmanagement. Um ein ganzheitliches Bild zu gewinnen, sollte die theoriegeleitetet Forschung den Aushandlungs- und Vermittlungsprozess als deliberative Kommunikation über die Therapie und damit über die Nutzung digitaler Medien zum Selbstmanagement chronischer Erkrankungen in den Mittel-punkt stellen und dabei den Blick auf die Alltagsintegration gesundheitsbezogener digitaler Medien richten. Das Forschungsprojekt adaptiert hierfür die Akteur-Struktur-Dynamik von Uwe Schimank, um Akteurskonstellationen und -strukturen zu analysieren, die das individuelle Handeln, das Zusammenhandeln und die Alltagsintegration gesundheitsbezogener digitaler Medien bestimmen. Zielsetzungen: IP4 zielt darauf ab, (1) die Arzt-Patienten-Beziehung durch die Adaption der Akteur-Struktur-Dynamik theoretisch zu konzeptualisieren, (2) eine ganzheitliche, systematische und reziproke Sicht auf die Arzt-Patienten-Beziehung zu gewinnen und (3) alle Facetten der Arzt-Patienten-Beziehung als Akteur-Struktur-Dynamik zu untersuchen und die Selbst- und Fremdwahrnehmung von Ärzten und Patienten zu erfassen. Arbeitsprogramm: IP4 führt vier aufeinander aufbauende Studien durch: (1) eine Online-Befragung von 250 Allgemeinmedizinern, HNO-Ärzten, Diabetologen oder Internisten, (2) halbstrukturierte Interviews mit 60 Arzt-Patienten-Dyaden, (3) teilnehmende Beobachtungen von Sprechstunden und (4) zwei Fokusgruppen mit vier Ärzten und vier Patienten zur Diskussion, Interpretation und Kontextualisierung unserer Ergebnisse. Die Studien 3 und 4 sind als qualitative Panels (zwei Wellen) angelegt. Kooperationen und Interessengruppen: Bi- und multilaterale Zusammenarbeit mit IP5: Peers, IP6: Organisationen und IP7: Berichterstattung. IP4: Gesundheitsversorgung ist an den drei Konzeptgruppen innerhalb des RU beteiligt: KG: Kontinuierliche Nutzung, KG: Ewartungs-Bewertungs-Theorien und KG: Netzwerk-Ansatz. Erwartete Ergebnisse/Beiträge: Mit seinem multimethodalen Design erweitert das Forschungsprojekt den Forschungsstand um eine Prozessperspektive auf die Arzt-Patienten-Beziehung, die den Aushandlungs- und Vermittlungsprozess der digitalen Mediennutzung für das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen in seiner Gesamtheit in den Blick nimmt.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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