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TP5: Der Einfluss informeller Netzwerkkontakte auf die Alltagsintegration digitaler Medien für das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456132969
 
Hintergrund: Der Alltag von Patienten im Selbstmanagement chronischer Erkrankungen und die Nutzung neuer Gesundheitstechnologien hängen in hohem Maße von interpersoneller Kommunikation mit Peers (d.h. Mitpatienten), Familienmitgliedern und Freunden ab. Die Integration digitaler Medien in das Selbstmanagement chronischer Erkrankungen ist somit stark in die informellen Netzwerke der Patienten eingebettet. Dies wird durch etablierte Theorien (z.B. Diffusion of Innovations, Technology Acceptance Model, Unified Theory of Acceptance and Use of Technology, Mobile Phone Appropriation Model) und Empirie zur Adoption und Alltagsintegration von Gesundheitstechnologien bestätigt. Die Struktur, der Inhalt und die Auswirkungen der Kommunikation innerhalb dieser informellen Netzwerke werden jedoch nur selten im Detail untersucht. Zielsetzung: TP5 zielt daher darauf ab, (1) die Struktur informeller Netzwerke für die Alltagsintegration digitaler Medien in das Selbstmanagement chronischer Krankheiten zu systematisieren (2) die Bewertungen und adressierten Faktoren innerhalb der Inhalte der interpersonellen Kommunikation zu analysieren und (3) deren wahrgenommenen Effekte auf die Nutzung gesundheitsbezogener digitaler Medien und die Gesundheit zu untersuchen. Arbeitsprogramm: In TP5 werden drei miteinander verbundene Studien durchgeführt: (1) Es wird eine Übersichtsliteraturrecherche durchgeführt, um Ergebnisse über die Struktur, den Inhalt und die Auswirkungen von Metakommunikation zu sammeln, (2) eine quantitative Umfrage mit egozentrierten Netzwerkkarten wird mit 1) Asthma/COPD- und 2) Diabetes-Patienten durchgeführt, um relevante Alteri, ihre Attribute und Verbindungsattribute zu identifizieren und Wissen über den Inhalt und die wahrgenommenen Auswirkungen zu sammeln. Um die zugrundeliegenden Mechanismen besser zu verstehen, werden (3) qualitative Interviews mit egozentrierten Netzwerkkarten mit einem Teil der Patientenstichprobe aus Studie 2 durchgeführt, um die Ergebnisse der quantitativen Studie zu vertiefen und zu ergänzen. Kooperationen innerhalb der Forschungseinheit: TP5: Peers wird hauptsächlich mit TP4: Gesundheitsversorgung, TP6: Organisationen, TP7: Berichterstattung und TP8: Soziale Medien zusammenarbeiten und und ist Teil der Konzeptgruppen KG: Kontinuierliche Nutzung, KG: Erwartungs-Bewertungs-Theorien und KG: Netzwerkansatz. Erwartete Ergebnisse/Beiträge: Die Ergebnisse werden es uns ermöglichen, die interpersonellen Determinanten besser in die Theorien der Adoption und Alltagsintegration zu integrieren und methodisch zur empirischen Untersuchung der Metakommunikation für die digitale Bewältigung chronischer Krankheiten beizutragen, indem die egozentrierte Netzwerkanalyse mit Nutzerbefragungen und Interviews kombiniert wird. Schließlich ermöglicht die Identifikation relevanter Strategien der privaten Einflussnahme ganzheitlichere und damit nachhaltigere Interventionsstrategien für das Selbstmanagement chronischer Krankheiten.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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