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Konsequenzen von traumatischem Stress während der Entwicklung: Epidemiologie und Therapie bei in Uganda lebenden ehemaligen Kindersoldaten und bei in Ruanda lebenden Genozid-Waisen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2007 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 52507604
 
Organisierte Gewalt kann sowohl auf individueller, als auch auf gesellschaftlicher Ebene anhaltende und verheerende Einflüsse ausüben. Unsere bisherigen Studien in Krisenregionen, wie Ruanda und Uganda, deckten die negativen Folgen von Gewalt auf das psychische Funktionsniveau Betroffener auf und belegen, dass auch in diesen Regionen spezifische Ansätze zur Therapie von Störungen des Traumaspektrums effizient eingesetzt werden können. Innerhalb der beiden vorgeschlagenen Projekte untersuchen wir zwei besonders gefährdete Gruppen von Jugendlichen, die selbst innerhalb hoch belasteter Kriegs-, bzw. Nachkriegspopulationen noch hervorstechen. In Ruanda (Projekt A) konzentrieren wir uns auf Waisen, die ihre Eltern durch den Genozid verloren haben, in Uganda (Projekt B) untersuchen wir ehemalige Kindersoldaten, die von einer Rebellenarmee entfuhrt wurden und gezwungen waren Gräueltaten zu verüben. Beide Gruppen haben gemeinsam, dass sie während ihrer Entwicklung bereits in höchstem Ausmaß traumatischem Stress ausgesetzt waren und häufig an Erkrankungen des Traumaspektrums leiden. Gleichzeitig haben die Jugendlichen zusätzliche Probleme in sozialen Bereichen, die bislang kaum untersucht worden sind. Waisen die den gewaltsamen Tod ihrer Eltern miterleben mussten könnten unter traumatischer Trauer leiden und über ehemalige Kindersoldaten wird berichtet, dass sie nach ihrer Rückkehr hohe Aggressivität innerhalb ihrer Familien und Gemeinden zeigen. Das vorgeschlagene Projekt zielt auf die Untersuchung dieser pathologischen Folgen von Konflikten über die PTSD hinaus ab. Gleichzeitig erlaubt dieses Projekt das modellhafte Studium prototypischer Formen psychologischer Mechanismen, der Beziehung zwischen Trauma und Trauer und der sog. „Spirale der Gewalf -Hypothese, also das Studium von allgemein relevanten Zusammenhängen. Forschungsmethoden beider Studien sind Querschnittsuntersuchungen und kontrollierte Interventionsstudien, die Varianten der Narrativen Expositionstherapie einsetzen, um so auch die Möglichkeiten einer Rehabilitation Jugendlicher innerhalb ihrer Gemeinden zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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