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Historisch-kritische Edition von Goethes Faust als Hybrid-Ausgabe

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 52568504
 
Gegenstand des Projekts aus dem Bereich der philologischen Grundlagenforschung ist die Erarbeitung der historisch-kritischen Edition des Goetheschen Faust. Der Faust ist unbestritten das zentrale Werk des deutschsprachigen Kanons und ein wichtiges Werk der Weltliteratur. Die einzige vorliegende historisch-kritische Ausgabe des Faust ist vor über 100 Jahren entstanden und hat schon vor 50 Jahren heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt. Diese angesichts seiner Bedeutung sehr erstaunliche Forschungslücke soll mit der geplanten Hybrid-Ausgabe geschlossen werden. Sie wird eine moderne Faksimile-Edition mit einem innovativen genetischen Apparat im elektronischen Medium verbinden und damit sowohl der Faust-Forschung erstmals eine gesicherte Grundlage bieten als auch einer breiteren Öffentlichkeit Einblick in die ,Werkstatt’ gewähren, in der eines der wichtigsten Werke der deutschen Literatur entstand.Ziel des Projekts ist die Erschließung und Dokumentation aller vorhandenen Handschriften zum Faust und die Darstellung des konkreten, aus diesen Textzeugen zu rekonstruierenden Arbeits- und Schreibprozesses Goethes. Gleichzeitig bildet die geplante Hybridausgabe einen innovativen Beitrag zur Editionsphilologie, da hier erstmals Verfahren moderner Faksimile-Edition mit neuen Strategien zur Visualisierung genetischer Informationen verbunden werden. Geplant ist zu diesem Zweck eine mehrgliedrige Ausgabe. Zu ihr gehört erstens eine digitale Archivausgabe, in der die Faksimiles aller einschlägigen Handschriften und ihre Transkriptionen zukunftssicher gespeichert werden, Zweitens geht es um die Erforschung und Darstellung der ,dritten Dimension’ des literarischen Werkes, um die Genese von Goethes Faust. Entwickelt werden soll hierfür das Modell eines genetischen Apparates, das durch den Einsatz der besonderen Möglichkeiten des digitalen Mediums eine vollständige, differenzierte und benutzerfreundliche Darstellung der philologischen Daten bietet, die den hochentwickelten, aber durch die Zweidimensionalität des Mediums Papier in ihren Präsentationsmöglichkeiten eingeschränkten genetischen Apparaten jüngerer Druckeditionen überlegen ist. Mit diesem neuartigen genetischen Apparat im elektronischen Medium soll ein innovatives Verfahren entwickelt werden, das über die Ausgabe des Faust hinaus Modellcharakter besitzt und auch für andere genetische Editionsprojekte einsetzbar sein wird. Drittens sollen im Druck der bisher in genauer Wiedergabe unpublizierte, von Goethe autorisierte Text des zweiten Teils der Tragödie (die wenige Monate vor seinem Tod sekretierte Handschrift ,H’) sowie ausgewählte Arbeitsmanuskripte in einer Faksimileedition vorgelegt werden. Viertens bietet die Ausgabe den vollständigen Text der Tragödie in einer erstmals aus der Gesamtüberlieferung der Arbeitsmanuskripte gearbeiteten Lesefassung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Bernhard Fischer
 
 

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