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Auswirkungen und Therapieversuche des Hirntodes in experimentellen und klinischen Modellen
Antragsteller
Professor Dr. Johann Pratschke
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5257612
In den 80iger Jahren wurden zahlreiche experimentelle Untersuchungen an Organen von hirntoten Spendern durchgeführt. Es zeigten sich vor allem an transplantierten Herzen morphologische Veränderungen, die mit einer schlechteren Langzeitfunktion des Transplantates in experimentellen Modellen einhergingen. In unseren Vorarbeiten konnten wir erstmals experimentell zeigen, daß in Organen von Kadaverspendern durch ein massives zentralneurologisches Trauma proinflammatorische Effekte aktiviert werden und bereits vor der Transplantation die Expression von endothelialen Adhäsionsmolekülen und die gesteigerte Transkription von Zytokinen stattfindet. Im ersten Teil der vorliegenden Versuchsplanung ist die Überprüfung der experimentellen Ergebnisse in der klinischen Situation geplant. Hierbei sollen proinflammatorische Veränderungen in Organen von humanen hirntoten Spendern dokumentiert werden. Dabei sollen die Zusammenhänge zu Intensivverlauf, Todesursache, Hormonstatus und nachfolgender Transplantatfunktion verfolgt werden. Eigene Voruntersuchungen zeigten, daß proinflammatorische Veränderungen in Organen von Leichenspendern den Reperfusionsschaden verstärken, die akute Abstoßungsreaktion akzelerieren und signifikant früher zur chronischen Organdysfunktion führen. Im zweiten Teil der Versuchsplanung soll in einem experimentellen Modell der Einfluß einer Spendervorbehandlung auf die Auswirkungen des Hirntodes untersucht werden. Nur wenig ist bislang über den Einfluß einer gezielten Konditionierung des hirntoten Spenders auf die Kurz- und Langzeitfunktion der Organe nach Transplantation bekannt. Der Einfluß einer Spendervorbehandlung auf die Auswirkungen des Hirntodes soll in dem von uns etablierten experimentellen Hirntodmodell untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Beteiligte Person
Professorin Katja Kotsch, Ph.D.