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Bedeutung von Autoantikörpern für Langzeit-Outcome und kognitive Funktion nach ischämischem Schlaganfall

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504745852
 
Bei Patientinnen und Patienten mit ischämischem Schlaganfall finden sich häufig Autoantikörper; ihre (patho)physiologische Rolle ist jedoch bislang weitgehend unklar. Beim experimentellen Schlaganfall kommt es zu einer verzögerten Infiltration des ischämischen Hirngewebes mit B-Zellen, welche dort ektopische lymphatische Strukturen (ELS) bilden und zu Plasmazellen differenzieren können. Solche in das Gehirn infiltrierende B-Zellen wurden mit einer kognitiven Verschlechterung in experimentellen Schlaganfallmodellen in Verbindung gebracht; ein ähnlicher Zusammenhang mit schlechterem Outcome und kognitiver Verschlechterung besteht möglicherweise bei Schlaganfallpatienten bei Nachweis von antineuronalen Antikörpern. Interessanterweise konnte die kognitive Verschlechterung im Schlaganfallmausmodell durch die Blockierung der Bildung von ELS verhindert werden, was stark auf eine pathophysiologische Rolle dieser gegen das ZNS gerichteten humoralen Immunantwort hindeutet. Hier wollen wir nun die die Hypothese testen, dass mehrere dieser Autoantikörper zum langfristigen Schlaganfall-Outcome und zu kognitiver Verschlechterung sowohl bei Mäusen und Patientinnen und Patienten beitragen. Zu diesem Zweck wollen wir mehrere prospektive Schlaganfall-Kohorten an der Charité nutzen, die wir systematisch auf pathogene Autoantikörper gegen ZNS-Antigene untersuchen und auf klinische Korrelationen mit Outcome-Parametern testen werden. Darüber hinaus werden wir rekombinante Antikörper aus ELS-Plasmazellen nach Schlaganfall bei Mäusen sowie aus Plasmazellen, die aus dem Liquor von Schlaganfallpatienten gewonnen wurden, klonieren und vervielfältigen. Die funktionellen Auswirkungen der klonierten Antikörper werden in entsprechenden Schlaganfallmodellen in der Maus und in geeigneten Zellkulturmodellen gemeinsam mit Partnern des Konsortiums untersucht werden.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
 
 

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