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Präklinische Entwicklung von neuartigen Antikörper-spezifischen Immuntherapien
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Annette Künkele-Langer; Professor Dr. Andreas Meisel; Dr. Momsen Reincke
Fachliche Zuordnung
Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 504745852
Antikörpervermittelte neurologische Erkrankungen wie die Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis oder die Myasthenia gravis werden derzeit mit breiter Immunsuppression oder mit unselektiver Entfernung von Antikörpern behandelt, was häufig zu unzureichenden Behandlungserfolgen und behandlungslimitierenden Nebenwirkungen führt. Es besteht somit ein “high medical need” für die selektive Entfernung monospezifischer krankheitsvermittelnder Antikörper-produzierender Zellen. Bei der NMDAR-Enzephalitis werden die Autoantikörper von einem Pool kurzlebiger Plasmablasten produziert, der durch die fortlaufende Differenzierung von Gedächtnis-B-Zellen ständig aufgefüllt wird. Die Eliminierung von NMDAR-spezifischen Gedächtnis-B-Zellen sollte daher zu einer Depletion aller NMDAR-Autoantikörper-produzierenden Zellen führen. Derzeit wird dieses Ziel am besten durch die Entfernung aller CD20-positiven B-Zellen mithilfe des monoklonalen Anti-CD20-Antikörpers Rituximab erreicht. Um NMDAR-spezifische B-Zellen selektiv zu bekämpfen, haben wir NMDAR-spezifische Chimeric AutoAntibody Receptor (CAAR) T-Zellen entwickelt. In ähnlicher Weise ist die selektive Entfernung von AChR-reaktiven B-Zellen eine vielversprechende Strategie bei AChR-Antikörper-positiver Myasthenia gravis, für die wir AChR-spezifische CAAR-T-Zellen entwickelt haben. In diesem Projekt wollen wir die nächsten Schritte angehen, die notwendig sind, um die vielversprechenden präklinischen Ergebnisse in die klinische Anwendung zu überführen. Die Sicherheit und Funktion der CAAR-T-Zellen wird in einer Reihe von Experimenten in vitro und in vivo untersucht, um den Weg für die Vorbereitung der ersten klinischen Studie zu ebnen. Die Untersuchung von zwei Antikörper-vermittelten Autoimmunerkrankungen, die zentral (Gehirn; NMDAR-Enzephalitis) oder peripher (neuromuskuläre Verbindung; Myasthenia gravis) wirken, wird es uns ermöglichen, mögliche Kompartiment-Effekte der CAAR-T-Zelltherapie besser zu verstehen. Die Ergebnisse in diesem Projekt werden einen völlig neuen Weg für eine hochspezifische "personalisierte" Immuntherapie bei Patienten mit Antikörper-vermittelten neurologischen Erkrankungen eröffnen und können generisch auf das breite Spektrum von Antikörper-vermittelten Erkrankungen ausgeweitet werden.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen