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Biologische Prinzipien der Sensorfusion zur Orientierung im Raum
Antragsteller
Dr. Reinhart Jürgens
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5266303
Wir gehen der Frage nach, inwieweit Wahrnehmungen konsistenter, veridischer und robuster werden, wenn sie sich auf die Überlagerung sensorischer Afferenzen unterschiedlichen Ursprungs stützen können ("Sensorfusion") statt auf nur auf eine einzige sensorische Modalität. Diese Frage wird am Paradigma der Richtungsorientierung während Drehungen um die vertikale Achse untersucht. Dazu werden psychophysische Experimente auf einer Drehplattform durchgeführt, bei denen Beobachter unterschiedlichen Kombinationen von vestibulären, optokinetischen, propriozeptiven und efferenter Signalen ausgesetzt werden. Die dabei entstehende Wahrnehmung wird im Kontext einer Verhaltensaufgabe (gezielte Navigation) abgefragt, die eine Pfadintegration erfordert; unser Ansatz unterscheidet sich vom Gros früherer Untersuchungen zur multimodalen (z.B. visuell-vestibulären) Interaktion durch die Berücksichtigung selbstgenerierter, aktiver Drehungen (propriozeptive und efferente Reizung), die Konzentration auf verhaltensrelevante Wahrnehmungen (Winkel oder Winkelhub statt Winkelgeschwindigkeit) und den Einschluß kognitiver Beiträge. Zur Interpretation der Daten werden in einem theoretischen Projektteil biologisch plausible Modelle erarbeitet, vorzugsweise auf Basis künstlicher neuronaler Netze. Insbesondere wird die Möglichkeit der Sensorfusion auf neuronalen Karten mit der Fusion in intensitätskodierten Netzen verglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen