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Entwicklung einer oralen Amöbiasisvakzine unter Verwendung rekombinanter, attenuierter Yersinia enterocolitica

Fachliche Zuordnung Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung von 2000 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5266688
 
Zwei Oberflächenmoleküle des intestinalen Parasiten Entamoebahistolytica, das Serin-reiche Protein (SREHP) und die 170-kDaUntereinheit des durch Galaktose inhibierbaren Lektins, haben sich als aussichtsreiche Vakzinekandidaten gegen die invasive Amöbiasis erwiesen, da die Immunisierung mit diesen beiden Proteinen einen deutlichen Schutz verleiht vor der Ausbildung von Amöbenleberabszessen in experimentell infizierten Wüstenrennmäusen (Gerbils). Das Wüstenrennmausmodell ist das einzige zur Verfügung stehende Kleintiermodell zum Studium der invasi- ven Amöbiasis in immunkompetenten Tieren. Auf Grund des Fehlens von Reagenzien zur Analyse der Immunantwort in Wüstenrennmäusenkonnte allerdings bisher nicht geklärt werden, ob die beobachtete Protektion primär durch eine humorale oder durch eine zelluläre Immunantwort vermittelt wird. Darüber hinaus ergab die orale Applikation der beiden Amöbenproteine, als CtxB-Fusionsproteine oder exprimiert in Salmonellen, einen deutlich ge- ringeren Schutz, verglichen mit der systemischen Anwendung. Um diese Probleme zu umgehen, ist daher geplant, die beiden E. histolytica Vakzinekandidaten in attenuierten Yersinien unter Verwendung des TypIII-Sekretionssystems rekombinant zu exprimieren. Die Expression soll so gestaltet werden, dass die Amöbenproteine von den Bakterien entweder sezerniert oder in andere Zellen transloziert werden. Es wird erwartet, dass die Sekretion zu einer starken Antikörperantwort gegen die exprimierten Antigene führt, während die Translokation eine ausschließlich zelluläre Immunantwort hervorruft. Das Vakzinepotential der rekombinanten Yersinien gegen die invasive Amöbiasis nach oraler Applikation wird anschließend in Wüstenrennmäusen überprüft. Neben einem besseren Verständnis bezüglich der Immunmechanismen, die für den Schutz vor einer invasiven Amöbiasis verantwortlich sind, werden von den Ergebnissen weiterreichende Konsequenzen für das Design einer optimalen Amöbiasisvakzine erwartet. Darüber hinaus werden die Ergebnisse Aufschluss darüber geben, inwieweit das Yersinien TypIII-Sekretionssystem als "Vaccine-Delivery-System" für die Applikation komplexer heterologer Antigene geeignet ist.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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