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Bünde (Koina) im kaiserzeitlichen Griechenland: Untersuchung eines administrativen und religionspolitischen Mittels zur Zentralisierung des Römischen Reiches
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Auffarth
Fachliche Zuordnung
Alte Geschichte
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5277764
Bünde scheinen als Institution erstaunlich wenig für die administrative wie religions- bzw. kulturpolitische Zentralisierung des römischen Reichs genutzt worden zu sein. Diesen allgemeinen Eindruck will das Projekt am Beispiel der verschiedenartigen Bünde (Koina) im römischen, v.a. kaiserzeitlichen Griechenland (Untersuchungsraum ist Achaea mit Thessalien und dem Süden der späteren Provinz Epirus)nachprüfen.1) Die aus hellenistischer Zeit überkommenen Städte-/Stammesbünde hätten sich eigentlich gut für die Verwaltung und Anbindung Griechenlands ans Römische Reich angeboten. Während die jüngere Forschung, die sich i.d.R. auf die Bünde bis zur Einrichtung der Provinz unter Augustus beschränkt, von der Funktionalisierung der Koina für die Administration Griechenlands ausgeht, ist deren Rolle für die Kaiserzeit vollkommen ungeklärt. Die Untersuchung dieser kaiserzeitlichen Koina, v.a. ihrer wohl vorherrschenden religiösen Funktionen, bildet einen Schwerpunkt des Projekts.2) Erfolgreich wurde das Bundeskonzept in dem von Hadrian gegründeten, über die Grenzen Achaeas hinausgehenden Panhellenion angewandt. Obwohl dieses in den letzten Jahren vermehrte Aufmerksamkeit in der Althistorik erfahren hat, steht eine religionswissenschaftliche Interpretation dieses raffinierten religions- und kulturpolitischen Projekts Hadrians noch aus.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme