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Neue und Alte Welt - Wissenstraditionen in der Christianisierung Amerikas (B05)
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2001 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5484562
Über den Erfolg katechetischer Bemühungen bei der Christianisierung Amerikas entschied nicht allein eine gute Kenntnis der amerindischen Sprachen bei den Missionaren. In der Glaubensunterweisung mußten sich Predigt, Credo, Beichte, Paternoster und Ave Maria, Zehn Gebote, Taufgebete usw. als europäische religiöse Diskurs- und Textordnungen mit ihren Sinnangeboten immer auch auf indianische Wissenstraditionen und religiöse Praktiken beziehen. Damit drohte grundsätzlich die Gefahr religiöser Synkretismen, die eine erfolgreiche Evangelisierung gefährden konnten. Das Schreckbild von Ignoranz und Aberglaube bei den indígenas führte zum Programm der extirpación de la idolatría. Im Projekt sollen die pluralisierenden Effekte in der Übertragung und der Kontamination europäischer katechetischer Diskurse deutlich gemacht werden.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Teilprojekt zu
SFB 573:
Pluralisierung und Autorität in der Frühen Neuzeit (15. bis 17. Jahrhundert)
Antragstellende Institution
Ludwig-Maximilians-Universität München
Teilprojektleiter
Professor Dr. Wulf Oesterreicher (†)