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Forschungsbohrungen im nördlichen Oberrheingraben zur Untersuchung der stratigraphischen, paläoklimatischen und neotektonischen Entwicklung des mitteleuropäischen Plio-Pleistozäns
Antragsteller
Professor Dr. Thomas Litt
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5304910
Das "Heidelberger Loch", eine mit über 1.200 m vermutlich pliozän-quartären Lockersedimenten erfüllte Sedimentfalle im nördlichen Oberrheingraben, ist eine Schlüsselstelle für die Erkundung und Kalibrierung des mitteleuropäischen terrestrischen Quartärs. Verschiedene Indizien deuten darauf hin, daß im Liegenden des "Oberen Tones" eine mächtige früh-mittelpleistozäne Abfolge abgelagert wurde, die zeitlich der "morphologischen" Haupt-Diskontinität in der glazialen Beckenlandschaft des Alpenvorlandes äquivalent sein könnte. In Vorbereitung einer im Rahmen des ICDP hier anzustrebenden ca. 1,5 km tiefen Kernbohrung sollen flache und mitteltiefe Bohrungen aus verschiedenen industriellen Projekten und kleinen Forschungsprojekten untersucht werden, die bereits verfügbar bzw. konkret geplant sind (insbesondere Sedimentologie, Petrographie und Datierungen). Schwerpunkt der vorliegenden Beantragung sind Datierungen (vor allem durch Biostratigraphie). Die Sedimentologie (Lithofazieslog modifiziert nach Miall) wird vom Antragsteller im Rahmen anderer Vorhaben durchgeführt und ins hier vorliegende Projekt eingebracht. Petrographie und Schwermineralogie werden in einem weiteren Projekt an der Uni. Köln durchgeführt. Die hier vorgesehenen Datierungsmethoden sind in erster Linie Palynologie, und, wenn vorhanden, Kleinsäuger, Mollusken und pflanzliche Großreste.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Person
Dr. Dietrich Ellwanger