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Brandan - Die mitteldeutsche "Reise"-Fassung
Antragsteller
Professor Dr. Reinhard Hahn
Mitantragsteller
Professor Dr. Christoph Fasbender
Fachliche Zuordnung
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5321538
Die lateinisch und volkssprachlich verbreitete Brandanlegende hat im Mittelalter nachhaltig gewirkt. Ihre mittelhochdeutsche Fassung wurde 1871 von C. Schröder herausgegeben; diese Edition ist schwer zugänglich, und sie wird heutigen Ansprüchen nur noch partiell gerecht. Diesem Mangel soll die Neuedition abhelfen. Die Einleitung bietet hauptsächlich eine sprachliche Einordnung des Textes; während seine Sprache bisher nur allgemein als mitteldeutsch bestimmt wurde, wird die einzige erhaltene Handschrift dem Gebiet des Deutschen Ordens und damit dem Ostmitteldeutschen zugewiesen. Die erneut nach der Handschrift gearbeitete Edition bietet einen kritischen Text, handschriftennäher als der Schröders und ergänzt um Varianten aus den niederländischen, niederdeutschen und frühneuhochdeutschen Fassungen. Das Glossar verzeichnet in den Wörterbüchern nur z.T. gebuchten bemerkenswerten Wortschatz. Der Kommentar erläutert Realien, zieht vergleichsweise die anderen Legendenfassungen heran und diskutiert die Probleme der Überlieferung. Die Bibliographie dokumentiert umfassend die bisherige Brandanforschung. Das Nachwort skizziert die einzelnen Fassungen der Legende von der lateinischen Vita bis zur frühneuhochdeutschen Prosa und erörtert die Gattungsspezifik des Textes im Spannungsfeld von Legende, Visions- und Reisebericht.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen