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Die Eisenfunde von Haithabu, verf. von P. Westphalen

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5322730
 
Haithabu, eine frühstädtische Siedlung der Wikinger an der Schlei in Schleswig-Holstein, spielte in der Zeit vom 8.-11. Jahrhundert eine bedeutende Rolle als politisches und wirtschaftliches Zentrum zwischen Mitteleuropa und Skandinavien. Ausgrabungen begannen bereits um 1900 und wurden in den 60er und 70er Jahren unter K. Schietzel u. a. durch die DFG gefördert. Die in diesem Band edierten 9757 Eisenfunde geben anhand der Werkzeuge einen detaillierten Einblick in das örtliche Handwerk samt dem z.T. aus Norwegen importierten Roheisen. Hergestellt wurden Geräte und Schmuck aus Eisen, Bunt- und Edelmetall, Holz, Geweih, Leder, Speckstein und anderen Steinen, aus Glas und Bernstein sowie verschiedenste Textilien. Reste von Laufgewicht- und Feinwaagen lassen auf regen Handel schließen. Die Seltenheit von Geräten für Landwirtschaft und Fischfang bezeugt, daß Haithabu vorrangig auf Handwerk und Handel ausgerichtet war. Kein anderer Ort bietet bisher einen ähnlich differenzierten Bestand, der Fernbeziehungen in den fränkisch-karolingischen und den finnisch-baltischen sowie den slawischen Bereich bis hin zu den Wolga-Bulgaren belegt. Das Werk wird Refernzcharakter insbesondere im Ostseeraum haben.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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