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Transnationale Öffentlichkeit und die Strukturierung politischer Kommunikation in Europa

Antragsteller Professor Dr. Klaus Eder
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5323970
 
Das geplante Forschungsprojekt untersucht Diffusion und Strukturierung massenmedialer politischer Kommunikation in Relation zur Dynamik des europäischen Integrationsprozesses. Vorrangiges Ziel ist die Messung der Intensität europapolitischer Kommunikation und ihrer Verdichtung zu einer transnationalen Meinungs- und Willensbildung. Als Maßstab hierzu dient die Strukturierung europäischer Debatten in den bestehenden fragmentierten oder sich überlappenden nationalen Medienöffentlichkeiten. Die analytische Fragestellung nach der Aggregierung öffentlicher Meinung zu europapolitischen Themen soll durch eine komparative Medienanalyse beantwortet werden, die das Ausmaß der Europäisierung nationaler medialer Kommunikationsräume anhand quantitativ und qualitativ zu ermittelnder Vergleichsdaten beschreibt. Auf der Basis diese Datensatzes kann auch die weitergehende normative Frage nach der Leistungsfähigkeit europäischer Öffentlichkeit im Sinne der Initiierung transnationaler Willensbildungsprozesse beantwortet werden. Im Unterschied zum (bisher unerreichten) Idelfall von "Öffentlichkeit im Nationalstaat" konstitutiert die Europäische Union dabei den Spezialfall einer Öffentlichkeit ohne Demos bzw. einer Öffentlichkeit mit multiplen Demoi, die sich im Modus der öffentlichen Auseinandersetzung über Themen von gemeinsamer Relevanz aufeinander abbilden. Als Ergebnis dieser Vermittlungsleistungen erwarten wir die Strukturierung eines gemeinsamen Kommunikations- und Erfahrungsraums, der es ermöglicht, öffentliche Meinung zu filtern, zu synthetisieren und ihr gegebenenfalls als kollektivem Willen Ausdruck zu geben.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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