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Analyse der mittelpaläolithischen und aurignacienzeitlichen Funde und Befunde aus den paläolithischen Ausgrabungen am Geißenklösterle
Antragsteller
Professor Dr. Nicholas J. Conard
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5330654
Die Geißenklösterle-Höhle im Achtal bei Blaubeuren gehört mit ihrer umfangreichen Schichtenfolge vom Mittelpaläolithikum bis in die Nacheiszeit zu einer der bedeutendsten paläolithischen Stationen Deutschlands. Besonders die Schichten des oberen Aurignacien lieferten einzigartige Fundstücke, die mit einem Alter von etwa 37.000 Jahren u.a. zu den ältesten Kunstwerken und den ältesten Musikinstrumenten der Menschheit gehören. Eine darunterliegende, ältere Aurignacienschicht hat nach neuen 14C und TL-Daten ein Alter von etwa 40.000 Jahren und fällt damit in einen Zeitraum, in welchem der anatomisch moderne Mensch den Neandertaler in Europa ablöste und der Übergang vom Mittel- zum Jungpaläolithikum erfolgte. Durch ihre Altersstellung, ihre umfassende Stratigraphie und ihre guten Erhaltungsbedingungen auch für organische Artefakte sowie Jagdbeutereste bietet das Geißenklösterle gute Voraussetzungen, eine detaillierte Chronologie des Überganges vom Mittel- zum Jungpaläolithikum zu erarbeiten. Vor allem wird es möglich sein, die Entwicklung der Werkzeugtechnologie, der Subsistenz und der Siedlungsweise im Verlaufe des Mittel- und Jungpaläolithikums zu studieren und neue Erkenntnisse zu Kunst und Schmuck sowie symbolischen Gedankeninhalten am Beginn des Jungpaläolithikums zu gewinnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen