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Herrschermemoria und politische Norm in der Frühen Neuzeit

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 53346375
 
Im Zentrum des Forschungsprojektes steht die breite Funeralliteratur (Leichenpredigten, Nachrufe, Gedenkreden), die in der Frühen Neuzeit im Zusammenhang mit dem Tod eines Herrschers publiziert worden ist. Es gibt deutliche Hinweise, daß es eine wichtige Funktion dieser Funeralliteratur war, zur Entstehung, Vermittlung und Verfestigung politischer Normen, Konzepte und Leitbegriffe beizutragen, indem spezielle Tugenden und Handlungen des verstorbenen Herrschers als besonders vorbildlich dargestellt wurden. Gleichwohl fehlt bislang eine Analyse dieses Schrifttums, die diesen Vorgang übergreifend-vergleichend in den Blick nimmt.Das Forschungsprojekt untersucht, auf welche Weise die im Zusammenhang mit dem Tod eines Herrschers in weiterer Folge publizierten Memorialschriften politische Normen generierten, vermittelten und verfestigten. Diese geschieht auf der Basis von drei Teilprojekten, in denen Fallbeispiele aus England, Frankreich und dem römisch-deutschen Reich in den Blick genommen werden.Zu den Leitfragen der Untersuchung gehört, wie die durch die Funeralschriften vermittelten normativen Gehalte Eingang in die Historiographie gefunden haben und wie die so entstandene Herrschermemoria im politischen Tagesdiskurs eingesetzt wurde, auch im Sinne von Legitimierung und Kritik gegenwärtiger politischer Handlungsweisen. Überdies wird untersucht, ob sich diese Form konkret personenbezogene Normvermittlung im Zeitalter der Aufklärung wandelte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Rudolf Lenz
 
 

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