Biographien der Abgeordneten der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung und des Preußischen Landtags (1919-1933)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Biographien der Abgeordneten ermöglichen einen besonderen Blick auf die Teilhabe von Personen an den verschiedenen Systemen in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert: Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Bundesrepublik oder DDR – sie dokumentieren die Teilnahme und den Ausschluss, die Wiedereingliederung oder den dauerhaften Ausschluss von bestimmten Personen oder Personengruppen. Die Recherche zu den Lebensläufen erfolgte über biographische Handbücher, wissenschaftliche Literatur, aber vor allem über Archivanfragen und –recherchen. Im Laufe des Projektes wandelte sich die Recherche durch zunehmende Digitalisierungen und Informationen im Internet. Über einige wenige Abgeordnete konnten über die Basisdaten hinaus keine Informationen gefunden werden, aber auch der Umstand, dass zu bestimmten Personen, insbesondere aus den östlichen Provinzen Preußens, heute der Lebenslauf nicht mehr vollständig dokumentiert werden kann, ist letztendlich ein Spiegel der Geschichte. Das Projekt verfolgte insofern folgende grundlegende Ziele, wie sie im Erstantrag formuliert wurden: 1.) Die Erstellung eines biographischen Datenhandbuches über die Abgeordneten des Preußischen Landtages (1919-1933), womit schließlich eine lückenlose Dokumentation über die preußischen Landtagsparlamentarier von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1933 vorliegen wird. 2.) Die Schaffung einer Datengrundlage für vergleichende Forschungen zur Geschichte des preußischen und deutschen Parlamentarismus nach dem Ersten Weltkrieg und für die Erforschung von Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den Lebensläufen der Abgeordneten in den verschiedenen Systemen vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik bzw. der DDR. 3.) Die Erforschung und Dokumentation der vielfältigen Verfolgungen, denen Parlamentarier des Preußischen Landtags durch die nationalsozialistische und stalinistische Diktatur ausgesetzt waren. Die Projektziele konnten somit erreicht werden. Ein vollständiges Manuskript mit den Biographien der Abgeordneten liegt nun vor, eine Drucklegung oder Digitalisierung der Daten steht allerdings noch aus.
