Philosophie der ontischen Modalitäten: Logik, Ontologie und Erkenntnistheorie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Theorie der ontischen Modalitäten hat in den letzten Jahrzehnten auf allen Gebieten große Entwicklungen erfahren. Die Zielsetzung des Projekts umfasst eine Untersuchung, die die vielfältigen und unterschiedlichen Ansätze in Logik, Erkenntnistheorie und Metaphysik der ontischen Modalitäten erstens vergleichend zur Darstellung bringt, zweitens kritisch diskutiert, drittens einen eigenen philosophisch wohlbegründeten Ansatz entwickelt. Die Ausgangsfragen des Projekts lauteten: Inwieweit hängt die modale Erkenntnis von der Erkermtnis von Possibilia ab? Wie ist diese Erkenntnis (rational) möglich? Wie werden alltagssprachliche Modalurteile begründet? Inwieweit läßt sich aus demjenigen alltagssprachlichen Begründungsmodus, der im letztendlichen Verweis auf Gesetzlichkeiten besteht, ein semantischer und ontologischer Zugang zu ontischen Modalitäten gewinnen? Bei der Beantwortung dieser Fragen findet der zentrale Gedanke der Fundierung des Modalen in Gesetzen in zweifacher Weise Ausdruck in der von Uwe Meixner entwickelten Theorie: Erstens in der Weise, dass Gesetz jeder Sachverhalt ist, der in solcher Funktion als bestehend präsupponiert wird, dass das im Kontext Mögliche bzw. Notwendige schlicht das mit ihm logisch Verträgliche oder von ihm logisch Geforderte ist. Zweitens in der Weise, dass Gesetz jedes ontologische oder onto-semantische Prinzip ist, das Axiom oder Theorem, Grundregel oder abgeleitete Regel einer Theorie des Modalen ist. In den aus dem Projekt hervorgegangenen Publikationen Meixners wird ein erkenntnistheoretisch realistischer modaler Realismus entwickelt. Die Fundamente dieser Philosophie werden gelegt durch die Formulierung von einleuchtenden ontologischen Gesetzen für Sachverhalte und Eigenschaften im Rahmen einer axiomatisch angelegten Theorie. Diese Theorie ermöglicht es, Modalitäten sowie Essentialitäten und Potentialitäten durch explizite Definitionen einzuführen. Es zeigt sich, dass die übliche modelltheoretische Charakterisierung der Modalitäten - nämlich die unter Verwendung des Begriffs der möglichen Welt - innerhalb des auf unabhängiger Grundlage ausgezeichneten Sachverhalts- und eigenschaftstheoretischen Rahmens rekonstruierbar ist und sich insofern befriedigend rechtfertigen lässt; Gleiches gilt fiir einen besonders kontroversen Aspekt des modalen Realismus, nämlich für die Annahme nichtaktualer Entitäten. Uwe Meixner verfolgt in The Theory of Ontic Modalities zudem eine Reduktion aller ontischen Modalitäten - nomologischer, metaphysischer und alltäglicher, konditionaler und nichtkonditionaler - auf vergleichsweise unproblematische sog. „logische Modalitäten". Die Erkenntnistheorie des ontisch Modalen nimmt sowohl in The Theory of Ontic Modalities als auch in Modalität. Möglichkeit, Notwendigkeit, Essenzialismus einen bedeutenden Platz ein, wobei in dem letzteren Buch auch gezeigt wird, wie sich modallogische Systeme aufgrund von onto-semantischen Gesetzen befriedigend begründen und in ihren Voraussetzungen differenziert diskutieren lassen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Einführung in die Ontologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, 219 Seiten
Meixner, Uwe
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„The Epistemological Problem of Ontic Modalities". In: Knowledge and Belief. Wissen und Glauben, hg. von W. Löffler, P. Weingartner, öbv&hpt, Wien 2004, 135-144
Meixner, Uwe
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David Lewis. mentis, Paderborn 2006,129 Seiten
Meixner, Uwe
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The Theory of Ontic Modalities. ontos, Heusenstamm bei Frankfurt a. M. 2006, 374 Seiten
Meixner, Uwe
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„An Onto-Nomological Theory of Modality". In: Essays in Logic and Ontology, hg. von J. Malinowski und A. Pietruszczak, Rodopi, Amsterdam / New York 2006, 47-72
Meixner, Uwe
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Modalität. Möglichkeit, Notwendigkeit, Essenzialismus. Klostermann, Frankfurt a.M. 2008, 247 Seiten
Meixner, Uwe