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Der Bürger im Staat. Das Bundesverfassungsgericht im Liberalisierungs- und Demokratisierungsprozess der Bundesrepublik, 1951-1982
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Herbert
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5378833
Ausgehend vom Befund, dass sich die Gesellschaft Westdeutschlands auch unter dem Grundgesetz erst von einer postdiktatorialen zu einer liberal strukturierten Gesellschaft entwickeln musste, sollen in der Studie Prozesse der Durchsetzung und Ausdifferenzierung demokratischer Werte und Prinzipien untersucht werden. Das Bundesverfassungsgericht wird hierbei als eine zentrale Instanz zur Austragung von Konflikten um diese Werte verstanden. Anhand symptomatischer Fälle aus verschiedenen Sachbereichen, etwa zur Gleichberechtigung oder zur Meinungsfreiheit, sollen Tendenzen, Konflikte, Widerstände, Argumentationsmuster und Vermittlungsprozesse auf dem Weg der Bundesrepublik zu einem westlich orientierten, demokratischen Rechtsstaat aufgezeigt werden. Dabei soll auch untersucht werden, welche Rolle das Bundesverfassungsgericht als ein in mancher Hinsicht neues und für die Bundesrepublik besonders charakteristisches Verfassungsorgan für die Entwicklung des bundesdeutschen Staatsverständnisses gespielt hat. In welcher Weise wandeln sich die Auffassungen zum Verhältnis von Individuum, Staat und Gesellschaft? Welcher Stellenwert kommt Kategorien wie "Autorität" oder "Pluralismus" zu? Die Arbeit ist als Längsschnittstudie über den Zeitraum von 1951 bis 1982/83 angelegt, um so längerfristige Entwicklungen und Strukturen in den Liberalisierungs- und Demokratisierungsprozessen Westdeutschlands sichtbar zu machen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen