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Interaktionsstrukturen und Kooperationsmuster vernetzter Verwaltungs- und Expertenstäbe im Komitee-Regime des europäischen Mehrebenensystems

Antragsteller Professor Dr. M. Rainer Lepsius (†)
Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1997 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5382688
 
Dem Forschungsvorhaben liegt ein institutionensoziologisches Erkenntnisprogramm zugrunde. Es verfolgt die allgemeine Zielsetzung, über die Identifikation und Anlage institutioneller Einflußfaktoren im europäischen Entscheidungssystem Aufschluß über systemspezifische Voraussetzungen dauerhaften kooperativen Regierens im europäischen Mehrebenensystem zu erhalten. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Strukturen und der Dynamik der institutionellen Vermittlung heterogener Interessenlagen und Wertideen im europäischen Verhandlungssystem. Den Gegenstand der empirischen Untersuchung bilden zwei exemplarische Politikfelder, die vergleichend betrachtet werden: die europäische Strukturpolitik und die europäische Wasserregulierung. Auf der Grundlage von qualitativen Interviews mit Entscheidungsträgern europäischer Organe und nationaler Ressorts auf der Stabs- wie Linienebene werden die relevanten inter-institutionellen Interaktionsstrukturen ermittelt; darüber hinaus werden die im Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozeß verfolgten materiellen Politikinhalte und Rationalitätskriterien untersucht. Von zentralem Interesse ist die Frage, wie die Kompromisse zustande kommen. Wie werden die Interessenkonflikte zwischen den Mitgliedsstaaten und den EU-Organen beispielsweise auf regionalpolitischem Gebiet über Mittelaufbringung und Ressourcenverteilung, Förderkriterien und Kompetenzallokation artikuliert und vermittelt? Welche Rolle spielen Verfahrenszwänge, welche Relevanz haben durch Expertenmitwirkung ins Spiel gebrachte wissenschaftlich und/oder instrumentelle Optimalitäts- und Problemlösungskriterien? Welche Rolle spielen die Leitideen der europäischen Strukturpolitik bzw. Wasserregulierung, die Vertragsziele und deren abgeleitete Rationalitätskriterien bei der Legitimation von Interessen, ihrer Durchsetzung, vor allem aber bei der Rechtfertigung von wohlfahrtsineffizienten Verlusten und Kosten auf seiten eventueller Verhandlungsverlierer?
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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