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Der verlorene Sohn in der amerikanischen Literatur
Antragsteller
Professor Dr. Manfred Siebald
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5383784
Angesichts der manifesten Bedeutung religiöser Konzepte für die amerikanische Geschichte und Kultur untersucht diese Studie den Einfluß der biblischen Parabel vom Verlorenen Sohn (Luk 15:11-31) auf theologische Texte und literarische Werke, politische Rhetorik, Musik und Folk Art Amerikas von Beginn der puritanischen Besiedlung bis zur Gegenwart. In einer literarisch und theologisch ausgerichteten Analyse wird zunächst das generative Potential der Parabel bestimmt - jenes Bündel von Eigenschaften, das Autoren zur Adaption oder Parodie verlockt bzw. zu Anspielungen, Zitaten, Figurenparallelen, Titelübernahmen und Motivverwandtschaften. Die Einzeluntersuchungen beschäftigen sich damit, (1) wie der literarische und künstlerische Entlehnungsprozeß funktioniert, (2) inwiefern die Parabel für bestimmte Phasen der amerikanischen Zivilisation als Matrix zur Konstituierung individueller und kollektiver Identität und zur Deutung gesellschaftlicher Entwicklungen dient, (3) was der Wandel in der kulturellen Verwendung der Parabel über den jeweiligen Grad der Säkularisation der amerikanischen Gesellschaft aussagt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen