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Physiologische und funktionelle Eigenschaften ramifizierter Mikroglia in situ und Veränderung dieser Eigenschaften während Aktivierung durch experimentelle Läsion
Antragsteller
Professor Dr. Helmut Kettenmann
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung von 1997 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5384663
Unser bisheriges Wissen über die physiologischen Eigenschaften von Mikroglia leitet sich aus Untersuchungen in Zellkulturmodellen ab. Wie bei allen kultivierten Zellen können sich die Eigenschaften der Zellen durch die Kulturbedingungen verändern. Um dieses Problem zu umgehen, untersuchen wir seit einiger Zeit physiologische Eigenschaften von Mikroglia in Hirnschnitten. Am Hirnschnittmodell möchten wir mit Patch-clamp Techniken sowie modernen bildgebenden Verfahren die physiologischen Eigenschaften der ramifizierten Mikroglia, d. h. ihr Rezeptorrepertoire näher charakterisieren. Wir werden der Frage nachgehen, ob die Mikrogliazellen, ähnlich wie Astrozyten, eine funktionell heterogene Population darstellen, also regionale Unterschiede, z. B. zwischen Mikroglia der weißen und der grauen Substanz bestehen. Wir wollen herausfinden, ob Mikroglia und Neurone über elektrische Signale miteinander kommunizieren, d. h. ob neuronale Aktivität ähnlich schnelle Signale bei Mikrogliazellen auslösen kann wie wir dies, z. B. für Bergmann Gliazellen beschrieben haben. Falls eine solche Neuron-Mikroglia-Interaktion besteht, wollen wir die daran beteiligten Rezeptorsysteme bzw. Signalwege näher charakterisieren. Mit den gleichen methodischen Ansätzen möchten wir untersuchen, wie sich die physiologischen Eigenschaften der Mikrogliazellen nach einer Schädigung des Nervengewebes und während der nachfolgenden Regenerationsphase verändern. In einem weiteren Projektteil, der im wesentlichen an Mikrogliakulturen durchgeführt werden soll, möchten wir untersuchen, inwieweit eine pharmakologische Beeinflussung der in situ charakterisierten Kanäle und Rezeptoren funktionelle Eigenschaften der Mikroglia (Zytokinsekretion, Proliferation, Migrationsaktivität) verändert.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme