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SPP 1029: Die Rolle von Mikrogliazellen bei Erkrankungen des Nervensystems
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 1997 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5467835
Erkrankungen des Zentralnervensystems wie z.B. Alzheimer oder Schlaganfall gewinnen in der westlichen Welt aufgrund der sich ändernden Alterstruktur der Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. Folglich konzentriert sich das Interesse neurowissenschaftlicher Forschung in steigendem Maße auf das Verständnis der grundlegenden molekularen und zellulären Mechanismen, die diesen pathologischen Veränderungen zugrunde liegen. Die Aktivierung von Mikrogliazellen ist ein universelles Reaktionsmuster, das bei allen Schädigungen oder pathologischen Veränderungen des Nervensystems ausgelöst wird, ganz gleich, um was für eine Art von neurodegenerativem Prozess es sichhandelt. Mikrogliazellen sind mesodermalen Ursprungs und entwickeln sich ausKnochenmarkszellen der Monozytenfamilie. Mikrogliazellen beeinflussen wesentlich den Verlauf eines degenerativen Prozesses, sie interagieren dabei sowohl mit anderen Gliazellen und mit Neuronen wie auch mit den Immunzellen im Blut. Die molekularen Grundlagen des Aktivierungsprozesses und und der Interaktion von Mikroglia mit anderen Zellen sind ein noch sehr junges Forschungsgebiet, das neue Ansätze für das Studium der Pathogenese von ZNS-Erkrankungen und für deren Frühdiagnose und Behandlung bieten kann. Das Gebiet erfordert einen interdisziplinären Ansatz, da es von der Grundlagenwissenschaft bis hin zur klinischen Forschung alle Bereiche umfasst. Das Gebiet entwickelte sich rasch innerhalb der letzen Jahre und die Anzahl der Publikationen dokumentiert das in beachtlichem Maße.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Großbritannien
Projekte
- Antigenpräsentation durch Mikroglia nach experimenteller anoxaler Degeneration in vivo (Antragsteller Bechmann, Ingo )
- Charakterisierung residenter endoneuronaler Makrophagen in vivo im Vergleich mit Mikroglia und perivaskulären Zellen des Gehirns (Antragsteller Kiefer, Reinhard )
- Die Bedeutung der migrogliären Komplementbiosynthese und Regulation der Komplementaktivierung bei Neurodegeneration (Antragsteller Weihe, Eberhard )
- Die Retina als Modell für ramifizierte Mikrogliazellen: Entwicklung einer organotypischen Kultur und Beeinflussung des Territorialverhaltens der Mikroglia (Antragstellerin Schnitzer-Ungefug, Jutta )
- Die Rolle lentiviral infizierter Mikrogliazellen bei der Pathogenese der AIDS-Enzephalopathie (Antragsteller Dörries, Rüdiger )
- Elektrophysiologische Untersuchung der Wirkung der von Mikroglia und Makrophagen freigesetzten Zytokine auf neuronale Zellen (Antragsteller Bähr, Matthias )
- Expression und Funktion von CD1 Molekülen bei der Immunantwort des Gehirns (Antragstellerin Regnier-Vigouroux, Anne )
- Expression und Funktion von Chemokinrezeptoren in Mikroglia - Fractalkine (Cx3C-Chemokin) Rezeptor-modifizierte Gentranskription (Antragsteller Gebicke-Härter, Peter Joachim )
- Funktionelle Auswirkung der Phagozytose apoptotischer Lymphozyten durch Mikroglia auf mikrogliale Immunfunktionen und Genaktivierung (Antragsteller Gold, Ralf )
- Koordination des Schwerpunktes "Die Rolle von Mikrogliazellen bei Erkrankungen des Nervensystems" (Antragsteller Kettenmann, Helmut )
- Molekulare Differenzierung von Mikroglia/Makrophagen bei der ZNS-Autoimmunität: Inflammation versus Demyelinisierung (Antragsteller Jander, Sebastian )
- Molekulare Mechanismen der mikroglialen Aktivierung (Antragsteller Raivich, Gennadij )
- Neue Liganden zur Darstellung der aktivierten Mikroglia in vivo und klinische Anwendung in der positron emission tomography (PET) (Antragsteller Banati, Richard )
- Neurodegeneration beim M. Alzheimer: Pathogenetische Rolle der Mikroglia (Antragsteller Fassbender, Klaus )
- Physiologische und funktionelle Eigenschaften ramifizierter Mikroglia in situ und Veränderung dieser Eigenschaften während Aktivierung durch experimentelle Läsion (Antragsteller Kettenmann, Helmut )
- Reaktionsformen der Mikroglia bei somatischer Gentherapie im Zentralnervensystem (Antragsteller Weller, Michael )
- Regulation der Immunzellmigration durch Mikroglia-Endothelzellinteraktion (Antragsteller Rieckmann, Peter )
- Regulation und Funktion von Mikrogliazellen bei der murinen Toxoplasma-Encephalitis (Antragstellerin Deckert, Martina )
- Signaltransduktionswege aktivierter und deaktivierter Mikrogliazellen in der Retina (Antragsteller Thanos, Solon )
- Studien zur Funktion von Mikrogliazellen und peripheren Makrophagen im zentralen und peripheren Nervensystem: Funktionelle Implikationen für genetisch-bedingte Demyelinisierung (Antragsteller Martini, Rudolf )
- Untersuchungen zur strukturellen und funktionellen Plastizität des 20S/26S-Proteasoms und assoziierter regulatorischer Komplexe in Mikrogliazellen der Maus (Antragsteller Stohwasser, Ralf )
- Zur Kontrolle des Aktivitätszustandes von Mikrogliazellen: Intrinsische Modulation durch Astrozyten -extrinsische Deaktivierung durch Immunsuppressiva (Antragsteller Hailer, Nils )
Sprecher
Professor Dr. Helmut Kettenmann