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Soziale Normen, Sanktionen und Reziprozität: Eine empirische Analyse mit der Methode des faktoriellen Surveys

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5386237
 
Informelle soziale Normen sind in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wichtig für die Stabilität einer sozialen Ordnung. Bedingungen der Entstehung von Normen mit Sanktionen werden heute oft mit der Theorie des rationalen Entscheidungsverhaltens untersucht. Es werden dabei die für die Beteiligten günstigen Wirkungen sowohl der durchgesetzten Norm als auch der Anwendung (oder Androhung) von Sanktionen aufgezeigt. Experimentelle Befunde verschiedener Forscher zeigen allerdings, dass Sanktionen auch dann auftreten, wenn sie für den Sanktionsgeber keine direkten Vorteile besitzen. In diesem Zusammenhang werden verschiedene Hypothesen diskutiert, die diesen Sachverhalt theoriekonform erklären sollen. Deren gemeinsame Grundidee ist die Annahme sogenannter nicht standardmäßiger Motivationen (z.B. Reziprozität, Fairnesse, Altruismus). Die Reziprozitätshypothese besagt, dass kooperatives (normkonformes) Verhalten erwidert und unkooperatives (normabweichendes) Verhalten durch bestrafende, negative Sanktionen vergolten wird, auch wenn diese Sanktionen dem Sanktionsgeber Kosten auferlegen. Diese Reziprozitätshypothese ist abzugrenzen von der Idee bedingter Kooperation in wiederholten Interaktionen. Reziprozität (als Motiv bzw. Aspekt der Präferenzen ermöglicht Normen und Kooperation auch in nicht wiederholten Interaktionen. Bisher wurde der Zusammenhang zwischen Reziprozitätsmotiv und sozialen Normen experimentell und eher indirekt untersucht. In unserer Studie werden direktere Methoden der Umfrageforschung (Vignettenanalyse bzw. faktorielles Design) gewählt, um die Bedeutung von Reziprozitätsmotiven in verschiedenen sozialen Kontexten zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Dr. Per Kropp
 
 

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