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From Network Dysfunction to Psychiatric Diseases
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485646
Schizophrenie ist der Sammelname für eine ätiologisch heterogene, nur klinisch definierte Gruppe von Krankheiten mit ähnlicher Psychopathologie, welche die höheren kortikalen Funktionen betrifft. Verursacht wird Schizophrenie durch eine komplexe, hochvariable genetische Prädisposition in Kombination mit Umweltfaktoren, wobei die molekularen Mechanismen, welche zum schizophrenen Phänotyp führen, bislang u.a. mangels geeigneter Tiermodelle unzureichend erfasst sind. Zahlreiche genetische Assoziations-Studien erbrachten aufgrund zu kleiner Patientenkohorten oder zu großer klinischer Heterogenität kaum reproduzierbare Daten. Neuere, auf riesige Patientenkohorten aufbauende Studien zeigten, dass zwar einige häufige genetische Variationen zum potentiellen Risiko einer Schizophrenieerkrankung beitragen können, allerdings mit nur geringem Effekt und unbekannten funktionellen Konsequenzen. Im Forschungsbereich C01 erforschen wir genetische Ursachen des schizophrenen Phänotyps mittels eines neuen Ansatzes, genannt „phenomics-based genetic association study (PGAS)“. Dieser Ansatz ist verschieden von und komplementär zu den „genome-wide association studies (GWAS)“ zur Schizophrenie. Im Rahmen von PGAS suchen wir nicht nach Schizophrenie-Krankheitsgenen, da solche Gene vermutlich gar nicht existieren. Stattdessen erforschen wir den Beitrag von Varianten bestimmter Risiko-/Kandidatengene zum komplexen schizophrenen Phänotyp, letztlich auch im Zusammenspiel mit anderen „Trait-relevanten“ Genen. Zu den Genen, die im Bereich C01 „von der Maus zum Menschen“ analysiert werden, gehören Neuregulin-1, Complexin2, SK3, EAG1, Cannabinoidrezeptor1 und der Erythropoietin Rezeptor. Als exogene Faktoren, welche als „second hit“’ in die Ätiologie der Schizophrenie involviert sind, untersuchen wir derzeit Neurotrauma, Psychotrauma und Drogenmissbrauch.
DFG-Verfahren
Forschungszentren
Teilprojekt zu
FZT 103:
Molekularphysiologie des Gehirns
Antragstellende Institution
Georg-August-Universität Göttingen
Mitantragstellende Institution
Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin (aufgelöst)
Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter
Professorin Dr. Hannelore Maria Ehrenreich; Professor Dr. Walter Stühmer