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Hochauflösende polarimetrische Untersuchungen junger stellarer Objekte
Antragsteller
Dr. Bringfried Stecklum
Fachliche Zuordnung
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung von 1997 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5393774
Die Frühphasen der Sternentstehung sind wegen der hohen Staubextinktion nur im Infrarot- und Radiobereich beobachtbar. Die Streuung des von einem Protostern ausgehenden Lichts an umgebenden Staubteilchen führt zu dessen Polarisation. Gemessene Polarisationsmuster erlauben Schlußfolgerungen sowohl über die zentrale Lichtquelle als auch die Verteilung und optischen Eigenschaften der Staubteilchen. Die Ausrichtung der Polarisationsvektoren lokalisiert die Position der zentralen Quellen und ermöglicht deren Identifikation, auch wenn sie wegen der hohen Extinktion nicht im nahen Infrarot nachgewiesen werden kann. Der Vergleich des Polarisationsmusters mit entsprechenden Monte-Carlo-Strahlungstransport-Modellrechnungen gestattet die Ableitung der Staubdichteverteilung, insbesondere den Nachweis zirkumstellarer Staubscheiben und/oder Hüllen. Im Fall der Scheiben läßt sich deren Neigung zur Sichtlinie als ein wichtiger Parameter bestimmen. Derartige Untersuchungen für Objekte unterschiedlichen Alters erlauben somit Schlußfolgerungen über die Entwicklung der Scheiben und der in ihnen enthaltenen Staubteilchen (z.B. Veränderung der Größenverteilung durch Koagulation). Sie setzen beugungsbegrenzte polarimetrische Messungen voraus, wie sie von den Antragstellern bereits durchgeführt wurden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 471:
Physik der Sternentstehung
Beteiligte Person
Professor Dr. Thomas Henning