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Die Bedeutung von Polymorphismen des Glucocorticoid-Rezeptors für die Regulation der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse aus psychobiologischer Perspektive
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Wüst
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5394206
Die Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-NebennierenrindenAchse (HHNA) ist mit der Entstehung bzw. Aufrechterhaltung verschiedener stressbezogener Gesundheitsstörungen assoziiert. In welchem Ausmaß genetische Faktoren die individuelle HHNA-Regulation determinieren wurde bisher nur selten untersucht. In der geplanten Studie soll ein für die Psychobiologie innovativer molekulargenetischer Ansatz gewählt werden, um einen wesentlichen Teilbereich dieser Fragestellung zu erforschen. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei einem erheblichen Anteil von Personen Polymorphismen des Glucocorticoid-Rezeptors (GR) vorliegen, welche einen bedeutsamen Einfluss auf die Regulation der HHNA haben. Eine systematische Phänotypisierung der HHNA-Regulation bei Gruppen mit GR Polymorphismen liegt bisher nicht vor und psychobiologische Studien fehlen gänzlich. In der geplanten Studie soll die Mehrzahl derzeit bekannter und relevant erscheinender GR Polymorphismen untersucht werden. Vorgesehen ist die Durchführung einer umfangreichen Charakterisierung der HHNA Aktivität bei 220 Probanden mit entsprechenden Polymorphismen. Diese umfasst Indikatoren der Basalaktivität, pharmakologische und psychosoziale Reaktivitätstests, die Einschätzung der Glucocorticoidsensitivität, einen Gedächtnistest sowie psychometrische Verfahren. Die Durchführung der Studie soll in enger Kooperation mit einer führenden Gruppe auf dem Gebiet der Erforschung von GR-Polymorphismen erfolgen (Arbeitsgruppe um S. Lamberts). Diese biopsychologische Studie soll zur Klärung der Frage beitragen, ob genetische Determinanten der HHNA-Regulation einen Risiko- bzw. protektiven Faktor für stressbezogene Gesundheitsstörungen darstellen. Klinisch relevante Subgruppen mit veränderter Stressvulnerabiltität sollen identifiziert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Dirk Helmut Hellhammer (†)