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Neuronale Aktivierung traumaspezifischer und traumaunspezifischer Erinnerungen bei Borderline-Persönlichkeitsstörung vor und nach der Therapie: eine fMRI-Studie

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5401065
 
Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD) weisen eine hohe Prävalenz früher traumatisierender Erfahrungen und eine möglicherweise stressinduzierte Volumenminderung von Hippokampus und Amygdala auf (struktureller Aspekt). Klinische Beobachtungen und Einzelfallstudien bei traumatisierten Patienten führen zu der Annahme, dass der "Versprachlichung" negativer autobiographischer Ereignisse für deren Verarbeitung eine große Bedeutung zukommt, aber nach traumatisierenden Ereignissen unter hohem emotionalen Druck häufig nicht gelingt. Unsere Hypothesen unter funktionellen Gesichtspunkten sind daher: 1) Der Abruf von unverarbeiteten Traumaerinnerungen ist a) einerseits mit einer verstärkten Aktivierung von emotionsrelevanten neuronalen Netzwerken (limbisches System) assoziiert und b) andererseits mit einer verminderten Aktivierung im Bereich des medialen präfrontalen Cortex und des Broca-Areals (Strukturen, die mit emotionaler Kontrolle und Sprachverarbeitung in Verbindung gebracht werden). 2) Wir erwarten eine Normalisierung dieser abweichenden Aktivierungsmuster nach 4-6 Monaten nur bei Patientinnen mit klinischer Besserung. In dem hier beantragten prospektiven Projekt sollen diese Hypothesen erstmals bei Patienten mit BPD (verstanden als klinisches Paradigma der Folgen früher Traumatisierung) im Vergleich zu Kontrollprobanden mittels funktioneller Kernspintomographie (fMRI) überprüft werden. Hierbei wird auf Basis eines geeigneten Paradigmas untersucht, ob sich die neuronalen Aktivierungsmuster unterscheiden a) zwischen subjektiv nicht verarbeiteten traumatischen und verarbeiteten aversiven Erinnerungen bei BPD-Patientinnen und b) zwischen den Patientinnen und Gesunden (Hypothese 1). Ferner werden die Untersuchungen 4-6 Monate wiederholt (prospektiver Ansatz, Hypothese 2). Wir erwarten von den Ergebnissen sowohl einen grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn als auch Konsequenzen für die Optimierung des klinisch-therapeutischen Vorgehens.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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