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Rain forest-Savanna-Contact (ReSaKo) - Late Pleistocene, Holocene and recent landscape sensitivity of the rain forest-savanna boundary in equatorial Africa and its influence on human and cultural changes.

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2003 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470296
 
Das Teilprojekt untersucht mit geomorphologischen und pedologischen Forschungsmethoden die raum-zeitliche Landschaftsdynamik des Übergangsbereiches zwischen Savanne und Regenwald in Südkamerun während der letzten 3000 Jahre. Durch neue thematische Konzepte zur Sensitivität von Landschaften (landscape sensitivity) ist deutlich geworden, dass viele Ökosysteme durch einschneidende Umweltveränderungen auch in relativ kurze Zeit großräumig Modifikationen hinsichtlich Ausdehnung und Struktur erfahren können. Mit Blick auf mehrere, unterschiedlich große Flußeinzugsgebiete in Südkamerun (Sanaga, Nyong, Ntem) wird die auffällige Koinzidenz einer vor 3000 Jahren in Zentralafrika einsetzenden Aridisierung des Klimas und der möglicherweise dadurch geförderten Siedlungsexpansion keramikherstellender, bantu-sprachiger Volksgruppen in den Regenwald untersucht. Die Studie fragt in Zusammenarbeit mit Bodenkunlern (Antrag Thiemeyer), Archäologen (Antrag Eggert, Breunig) und Archäobotanikern (Antrag Neumann) nach Ursache und Wirkung der ökologischen Umbrüche und diskutiert ihre Auswirkungen auf die Siedlungsexpansion vor dem Hintergrund der zeitgleich einsetzenden Entwicklung innovativer Landnutzungssysteme. Die "mobile", flächenschonende Jagd- und Sammelwirtschaft sowie die nomadisierenden Nutzungssysteme werden von einer "sesshaften", flächenverbrauchenden Landwirtschaft abgelöst. Im Zuge des Vorhabens wird anhand neuer Daten geprüft, ob es nachvollziehbare Zusammenhänge von Klimaänderungen und Landnutzung gibt, und welcher Art diese sind. Für die gegenwartsbehogene bis historische Betrachtung der Regenwald-Savannen-Grenze werden mithilfe von Fernerkundungsmethoden flächenhafte Daten erhoben, die Rückschlüsse auf die rezente Dynamik der Ökosysteme unter dem Einfluss von landwirtschaftlicher Nutzung (Feuer) und globalen Umweltveränderungen (CO2-Anstieg) zulassen werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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