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Interaktionen in Gradienten: Wechselwirkungen zwischen Salinität, Schalenstärke der Miesmuschel und Fraßverhalten brachyurer Krebse.
Antragsteller
Professor Martin Wahl, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5412048
Im Zuge der globalen Klimaveränderungen ist u.a. eine Aussüßung der Ostsee um durchschnittlich bis zu 5 PSU zu erwarten. Da gerade die Ostsee durch wenig angepasste Arten und einen starken Salinitätsgradienten geprägt ist, sind weitreichende Auswirkungen einer solchen Aussüßung auf die Interaktionen der Organismen und schließlich die Artenzusammensetzung der Ostsee zu vermuten. Innerhalb der Benthosgemeinschaften der Ostsee ist die gemeine Miesmuschel Mytilus edulis einer der ökologisch wichtigsten Schlüsselorganismen. Ihre potenzielle Dominanz wird vielerorts nur durch Prädation kontrolliert. Schutz vor Prädation bieten bestimmte Epibionten und eine Schwellengröße (d.h. Schalenstärke). Andererseits scheint z.B. ihre Schalenstärke durch die Salinität beeinflusst zu werden. Eine Verminderung der Schalenstärke könnte den Fraßdruck auf die Miesmuschel verstärken, damit ihre Dominanz in benthischen Gemeinschaften verringern und dadurch zu bedeutenden Verschiebungen in der Struktur und Funktionalität der Gemeinschaften führen. Der Einfluss von Salinität auf die trophischen Beziehungen zwischen verschiedenen Miesmuschelpopulationen und zwei Konsumentenarten soll im Hinblick auf zukünftige Klimaszenarien untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen