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Phonologische Hilfen in der Aphasietherapie: Explizite vs. implizite Verfahren auf Merkmals- und Phonemebene
Antragsteller
Professor Dr. Wolfram Ziegler
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5413311
Störungen der Wortproduktion zählen zu den häufigsten Symptomen linkshemisphärisch geschädigter Patienten. Ihrer Behandlung kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die Therapie von aphasisch bedingten Wortabrufstörungen stützt sich u.a. auf den expliziten Einsatz phonologischer Hilfen. Bei diesen Techniken werden dem Patienten segmentale Teilinformationen des Zielwortes (z.B. initiales Phonem oder Graphem) zur Verfügung gestellt, um den Wortabruf zu unterstützen. In der Sprechapraxietherapie kommen darüber hinaus auch Hilfen zum Einsatz, die auf der Ebene phonetischer Merkmale ansetzen (z.B. Mundbild). Die Verfahren beruhen in den meisten Fällen auf einer expliziten Verarbeitung der angebotenen Cues. Das beantragte Vorhaben überprüft die unmittelbare Wirksamkeit verschiedener wortformspezifischer Hilfestellungen bei Patienten mit aphasisch-phonologischen Störungen und bei Patienten mit Sprechapraxie. In parallel aufgebauten Experimenten zum Benennen von Objektabbildungen soll bestimmt werden, welche phonologischen Einheiten den Wortabruf in Abhängigkeit von der Art der Verarbeitung fazilitieren. Die Informationen werden auf Segmentebene und auf Merkmalsebene dargeboten. Der Einfluss der Verarbeitungsart wird dadurch kontrolliert, dass vergleichbare Hilfen auf explizite und auf implizite Weise zum Einsatz kommen. Die Wirksamkeit der einzelnen Cues soll überprüft und zu diagnostischen Parametern in Beziehung gesetzt werden. Insgesamt sollen die geplanten Experimente das Verständnis der Wirkmechanismen bekannter Therapiemethoden fördern und Zugang zu einer neuen Klasse von impliziten Behandlungsansätzen in der Sprach- und Sprechtherapie ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Georg Goldenberg