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Die Rolle inhibitorischer Kontrolle bei der Transmission von "false belief"-Fahigkeiten in Deutschland - Eine Voruntersuchung zur kulturvergleichenden Entwicklungspsychologie

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5413601
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt diente der Untersuchung von möglicherweise kuJturabhängig variierenden Vermittlungsmechanismen, die einen Einfluss auf die metakognitive Entwicklung des Kindes nehmen. Dazu wurde zunächst in Deutschland ermittelt, welchen Einfluss verschiedene Aspekte der soziokulturellen Umwelt auf die Entwicklung des „false belief" - Konzepts nehmen, d.h. dem kindlichen Verständnis, dass Sichtweisen subjektiv sind und daher auch falsch sein können. Dieses Verständnis stellt einen zentralen Bestandteil der "theory of mind" dar und soll anhand von false-belief-Aufgaben erfasst werden, die bislang als häufigste Operationalisierung der kindlichen Fähigkeit zur sozialen Metakognition („theory of mind") eingesetzt wurden. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Entwicklung der inhibitorischen Kontrolle gelegt, also der Fähigkeit, Gedanken und Handlungen unterdrücken bzw. kontrollieren zu können, da diese sowohl soziokultureli variiert als auch als mögliche Mediatorvariable der „theory of mind" - Fähigkeiten angesehen werden kann. Die Vermittlungsmechanismen beider Fähigkeiten wurden in dem entwicklungsrelevanten Altersabschnitt von 40 bis 48 Monaten in einem Kurzlängsschnitt erhoben. Dazu wurden die kindlichen Fähigkeiten in beiden Bereichen experimentell anhand von Testbatterien sowie durch die Diskursanalyse von Alltagsgesprächen innerhalb der Familie erfasst. Darüber hinaus wurden Kindvariablen wie die sprachlichen Fähigkeiten sowie kontextuelle Einflussgrößen wie Herkunftsschicht, Bildunngsstatus der Eltern und die Familienkonstellation kontrolliert. Ergebnisse des ersten Messzeitpunktes weisen eindeutige Zusammenhaenge der Konfliktinhibitionsfaehigkeit mit den mentalistischen Faehigkeiten auf.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2004). Bleibt die Spezifität der Beziehung zwischen Theory of mind und inhibitorischer Kontrolle über die Lebenspanne bestehen? - Zum Zusammenhang mentalistischer und selbstregulatorischer Kompetenz im Erwachsenenalter. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 36(2), 105-114
    Chasiotis, A. & Kießling, F.
  • (2006). Evolutionary perspectives on social engagement. In: P. J. Marshall & N. A. Fox (Eds.), The development of social engagement: Neurobiological perspectives (pp. 275-303). Oxford: Oxford University Press
    Keller, H. & Chasiotis, A.
  • (2006). Sensory motor inhibition as a prerequisite for theory of mind - A comparison of clinical and normal preschoolers differing in sensory motor abilities. International Journal of Behavioral Development. 30(2), 178-190
    Chasiotis, A., Kießling, F., Winter, V. & Hofer, J.
  • (2006). Theory of mind and inhibitory control in three cultures: Conflict inhibition predicts false belief understanding in Germany, Costa Rica, and Cameroon. International Journal of Behavioral Development, 30 (3), 192-204
    Chasiotis, A., Kießling, F., Hofer, J. & Campos, D.
  • (2007). Entering a community of minds - Zur Bedeutung des kulturellen Kontextes fuer die Entwicklung der Theory of mind in Deutschland, Costa Rica und Kamerun: Eine kulturvergeichende Laengsschnittstudie zur Beziehung zwischen kindlicher und muetterlicher mentalistischer Sprache und der Entwicklung des Verstaendnisses falscher Sichtweisen. Dissertation, Universitaet Osnabrueck
    Kießling, F.
  • (2007). Evolutionstheoretische Ansätze im Kulturvergleich. In: G. Trommsdorff & H.-J. Kornadt (Hg.), Kullurvergleichende Psychologie. Band 1, Theorien und Methoden. Enzyklopädie der Psychologie (pp. 179-219). Göttingen: Hogrefe
    Chasiotis, A.
 
 

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