Bildung mehrfach funktionalisierter bio-organischer Verbindungen ausschließlich aus Cyano- und Carbonyl-Liganden in Komplexen mit katalytischen Übergangsmetallzentren
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die im Berichtszeitraum erzielten experimentellen Ergebnisse belegen die Möglichkeit eines thermophilen, chemoautotrophen Ursprungsstoffwechsels unter CN-Fixierung (C1 + C1 + C1), reduktiver Aminierung, Amidhydrolyse und Cyclisierung unter wässrigen, vulkanischen Bedingungen. Unter den aufgefundenen Bedingungen kann es zu längeren Reaktionsketten kommen, die biochemischen Stoffwechselwegen ähneln. In der breiten Variabilität der Reaktionsbedingungen erweist sich das Reaktionssystem als erstaunlich robust. Mit den hier berichteten Ergebnissen hat unsere Kenntnis des chemischen Systems für einen Urstoffwechsel einen Stand erreicht, von dem aus nun eine Untersuchung von katalytischen Effekten der gebildeten organischen Reaktionsprodukte in Angriff genommen werden kann mit dem Ziel einen katalytischen Einfluss auf die Synthese der Produktpalette („positive Rückkopplung") oder auf die Synthese bisher nicht erreichter Produkte („Vorwärtskopplung") nachzuweisen. Im Rahmen einer Wissenschaftssendung zum Thema „Entstehung des Lebens" des Bayrischen Rundfunks (BR-alpha) wurden Dreharbeiten und Interviews am Lehrstuhl durchgeführt.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Chemoautotrophic origin of life: the Iron-Sulfur World hypothesis. In Geomicrobiology : Molecular and Environmental Perspective; Springer; 2010 (A. Loy, M. Mandel, L. L. Barton, eds.)
Wächtershäuser, G.
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Synthesis of α-amino and α-hydroxy acids under volcanic conditions: implications for the origin of life; Tetrahedron Letters; 2010, 51, 1069-1071
Huber, C.; Eisenreich, W.; Wächtershäuser, G.