Expression und Lokalisation von alpha-Tokopherol-Transfer-Protein in der Plazenta und dessen Bedeutung für die prä- und postnatale Versorgung des Feten und Frühgeborenen mit Vitamin E
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Zur Charakterisierung des Vitamin E-Transfers beim Frühgeborenen wurden Bestimmungen von α- und γ-Tokopherolen in Plasma, Erythrozyten und Plazentagewebe bei 50 Mutter-Kind-Paaren (Frühgeborene) und 10 Mutter-Kind-Paaren (Neugeborene) sowie plazentare α-TTP Expressionbestimmungen mittels Immunhistochemie und Western Blot Analyse durchgeführt. Mittels SAS-Analyse und Berechnung Pearson’scher Korrelationskoeffizienten wurden inter- und intraindividuelle Vergleichsanalysen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass Frühgeborene des 2. Trimenons gegenüber reifen Neugeborenen keinen Defizit in Plasma- und Erythrozyten-Tokopherolwerten (Alpha- und Gamma) zeigten. Im Nabelschnurblut (Plasma- und Erythrozyten) waren sogar höhere Werte bei Frühgeborenen gegenüber Neugeborenen zu verzeichnen. Erstaunlicherweise zeigten sich signifikant höhere α-TTP Expressionen in der Plazenta Frühgeborener im Vergleich zu Neugeborenen. Dies wurde mittels zweier unabhängiger Methoden (Immunhistochemie und Western Blot Analyse) bestätigt. Die Annahme liegt daher nahe, dass die im Vergleich zu Neugeborenen konstanten Alpha-Tokopherolwerte Frühgeborener durch die erhöhte α-TTP Expression in Frühgeborenenplazenten bedingt ist. Weitere Untersuchungen können klären, ob diese erhöhte Expression von α-TTP tatsächlich für die vergleichsweise hohen Alpha-Tokopherolwerte Frühgeborener in den ersten Lebenstagen verantwortlich ist und ob diese Expression weiter iatrogen induziert werden kann, um bei Frühgeborenen drohende Vitamin E-Mangelzustände zu kompensieren.