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Längsschnittstudie zur Ontogenese des Gedächtnissystems bei Säuglingen und Kleinkindern
Antragstellerin
Professorin Dr. Monika Knopf
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5417649
Ein Ziel der beantragten Längsschnittstudie bei Säuglingen und Kleinkindern zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr ist es, die Entwicklung des Gedächtnisses in diesem schlecht untersuchten Lebensaltersabschnitt mit Hilfe unterschiedlicher Aufgaben zu studieren, um zwei bislang weitgehend separate Forschungsprogramme (Säuglingsforschung, verbale Gedächtnisforschung) zu verknüpfen. Von einem stärker psychometrischen Forschungsschwerpunkt wird Aufschluss über die Entwicklung des Gedächtnissystems dadurch erwartet, dass zeitgleich und zeitversetzt erhobene Maße des deklarativen und des nicht-deklarativen Gedächtnisses zueinander in Beziehung gesetzt werden (Konstruktvalidierung). Zusätzlich wird die Reliabilität des zentralen Gedächtnismaßes (Verzögerte Imitation) geschätzt, indem die Re-Retest-Reliabilität an zwei unterschiedlichen Messzeitpunkten bei Kindern unterschiedlichen Alters bestimmt wird. In einem stärker kognitionspsychologischen Fragenkomplex geht es um die Qualität früher Erinnerungen, wie sie mit Hilfe der Methode der verzögerten Imitation bei Säuglingen und Kleinkindern erhoben wird. Es wird dabei von der Hypothese ausgegangen, dass ein bestimmter Entwicklungsstand (Repräsentationen zweiter Ordnung, Entwicklung des kategorialen Selbst) der Babys anzeigt, dass die Kinder sich in ihrem Denken nicht mehr nur an realen und gegenwärtigen Situationen orientieren, sondern auch hypothetische und nicht-reale (z.B. vergangene, zukünftige, vorgestellte) Situationen in ihr Denken miteinbeziehen. Die Gedächtnisentwicklung von Säuglingen und Kleinkindern wird damit vor dem Hintergrund ihrer kognitiven Entwicklung sowie der Entwicklung des Selbst analysiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen