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Ärztliche Autorität in der Frühen Neuzeit

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5421830
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Auf einer übergreifenden, verallgemeinemden Ebene wie in Form von Fallstudien hat unsere Arbeit die zentrale Bedeutung individueller und kollektiver ärztlicher Autorität und der unterschiedlichen Strategien des ärztlichen Autoritätserwerbs, aber auch die Grenzen und Schwierigkeiten ärztlichen Autoritätsgewinns und -erhalts herausarbeiten können. Die Ausgangshypothese, dass „Autorität" ein fruchtbarer Schlüssel zum Verständnis der frühneuzeitlichen Medizin- und Wissenschaftsgeschichte ist und selbst Veränderungen in der medizinischen Theorie und Praxis als solche erklären hilft, hat sich in vielfacher Weise bestätigt. Weiterführende Forschungen sollten sich nach unserem Eindruck insbesondere noch stärker vergleichenden Untersuchungen zuwenden. Vor allem die geplante, aber aufgrund des Wechsels der Bearbeiter nicht in der vorgesehenen Form weiter führbare systematische prosopographische Analyse der unterschiedlichen Lebenswege und beruflichen Karrieren aller biographisch erfassbaren frühneuzeitlichen Ärzte im deutschsprachigen Raum, oder zumindest eines großen, aussagekräftigen Samples könnte helfen, noch genauer zu fassen, inwieweit die allenthalben erkennbaren Strategien des individuellen ärztlichen Autoritätsgewinns und des professionellen self-fashioning, auch langfristig zum Erfolg führten. Weiterführende Fragen haben sich auch im Blick auf das Funktionieren und die Autorität stiftende Wirkung von ärztlichen Briefnetzwerken und der Konstruktion von neuen wissenschaftlichen Autoritäten irmerhalb des Briefverkehrs ergeben. Solche Fragen werden wir ab Januar 2009 in noch weit umfassenderer Weise im Zuge einer systematischen Erschließung frühneuzeitlicher Ärztekorrespondenzen im Rahmen eines Langzeitprojekts der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verfolgen können, das der Antragsteller Würzburg leiten wird.

 
 

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